Wenn die amerikanische Weltmacht mit strategischem Blick auf den Globus schaut, dann identifiziert sie eine Weltgegend von herausragender Bedeutung. Da sind sich Republikaner und Demokraten absolut einig in der ansonsten tief gespaltenen Nation.
Das größte Opfer der amerikanischen Weltordnung sind laut Donald Trump die USA selbst. Kann das wirklich sein? Natürlich nicht. Die USA sind und bleiben die reichste und mächtigste Nation der Welt, der größte Profiteur der nach ihnen getauften Weltordnung.
Weit oben auf der außenpolitischen Agenda von Donald Trump steht die Beendigung des Ukraine-Kriegs. Schon im Wahlkampf war seine Ansage: Er wird ihn sofort, an einem Tag beenden, und mit ihm an der Macht wäre er gar nicht erst losgegangen. Das Interessante an der ersten Ankündigung ist das politische Urteil über den Krieg. Trump meint nicht, dass der Job, den Amerika unter seinem Vorgänger da auf sich genommen hat, hinreichend erledigt wäre und man deswegen damit Schluss machen kann. Er hält Amerikas Engagement dort über die letzten drei Jahre überhaupt für verkehrt.
Trump reist in den mehrheitlich muslimischen Orient, und für die Millionen machtlosen und armen sowie die ausgesucht wenigen mächtigen und sehr, sehr reichen Bewohner dieser Gegend hat er eine frohe Botschaft parat: Er verkündet eine grundsätzlich neue Politik Amerikas in der und in Bezug auf die Region, die Friede und Freude und Wohlstand für alle bringen werde.
Wenn der neue Außenminister mit seiner ersten Auslandsreise „in unserer Hemisphäre bleibt“, dann macht nicht nur das Possessivpronomen deutlich, dass die USA zu den Ländern Mittelamerikas in einem besonders anspruchsvollen Verhältnis stehen.
Zum Abschied eine gute Nachricht: Unter der Regierung von Joe Biden ist Amerika noch großartiger geworden. Seine Wirtschaft ist stärker denn je – davon zeugen die „fast 17 Millionen neuen Arbeitsplätze, die wir geschaffen haben.“ An der wachsenden Beanspruchung von Land und Leuten für amerikanische Geschäftemacherei lesen amerikanische Präsidenten seit jeher ab, ob sie ihren eigenen Dienst am Wohlstand der Nation erfolgreich verrichtet haben.
In der globalen Marktwirtschaft schafft sich bekanntlich nicht nur jedes Angebot seine Nachfrage, auch so manche Nachfrage findet ungefragt ihr Angebot, sodass am Ende alle zufrieden sein können. Dieses Prinzip des wechselseitigen Nutzens gilt natürlich auch in der Sphäre des Imperialismus: vor allem dann, wenn jemand wie Trump, also der Chef der mächtigsten Nation der Welt und einer, der etwas von Deals versteht, seine Nachfrage der restlichen Staatenwelt kundtut. Dann profitiert nämlich nicht nur Amerika, auch die minderbemittelten Nationen der Welt kommen zu dem Ihren.
Wenn Machthaber mit der Macht, die sie haben, was Größeres ins Werk setzen, dann stehen sie gerne „auf der richtigen Seite der Geschichte“. Und wenn sie betonen wollen, dass das, was sie veranstalten, ganz besonders wichtig, ungewohnt und außergewöhnlich ist, dann beschwören sie die „Zeiten“, die eine „Wende“ machen und deswegen fordern.