Unter der Überschrift Drosten-Studie über ansteckende Kinder grob falsch. Wie lange weiß der Star-Virologe schon davon? zitiert Bild renommierte Statistiker, die der Vorveröffentlichung einer Studie aus der Charité über die Viruslast bei infizierten Kindern Verbesserungsvorschläge zur statistischen Auswertung beisteuern und die sich selbstverständlich sofort gegen die Verwendung ihrer Beiträge zur Diskreditierung des bekanntesten deutschen Virologen durch Bild verwahren.
Die Grenzwerte für Feinstaub und Stickstoffdioxide wurden in Deutschland seit ihrem Bestehen sehr regelmäßig überschritten, was die Politik mit mehr oder weniger ungerührtem Schulterzucken zur Kenntnis genommen hat.
Das Nobelpreis-Komitee kürt dieses Jahr drei amerikanische Ökonomen für ihre besonderen Leistungen auf dem Feld der Finanzmarkt-Forschung. Die FAZ weiß deren Arbeiten ebenfalls zu würdigen und widmet sich anlässlich der Entscheidung des Komitees sowohl den drei Preisträgern als auch deren Ehrung.
Meinhard Miegel, Vorstandsvorsitzender des „Denkwerks Zukunft – Stiftung kulturelle Erneuerung“, Soziologe von Beruf, wird von der SZ um Aufklärung zur „Zukunft der Arbeit“ gebeten. Der Wissenschaftler gibt bereitwillig Auskunft:
„Zwar ist die Mehrheit sowohl im historischen als auch im internationalen Vergleich noch wohlstandsverwöhnt. Das aber wird so nicht bleiben. Schon in wenigen Jahren werden viele härter arbeiten müssen als heute und trotzdem einen materiell niedrigeren Lebensstandard haben.“ (SZ 20.9.11)
Ein Gemeinwesen, in dem der Mensch im Mittelpunkt steht, führt selbstverständlich auch Buch über die Opfer, die das Leben in Freiheit kostet. In den einschlägigen Statistiken, die die Experten für Soziales dazu erstellen, hat es folgende Entdeckung für zwei Tage in den Rang einer öffentlichen Nachricht gebracht:
Der Atomunfall in Fukushima scheint auf die deutsche Bundesregierung Eindruck zu machen: Noch bevor die rotgrüne Opposition Luft holen kann, spricht die Kanzlerin schon von einer vollständig „neuen Lage“ für „die ganze Welt, Europa und auch für uns in Deutschland“.
In der Stunde der Not hat das kapitalistische Gemeinwesen viele Anhänger; nicht nur die, die das Wirtschaftssystem retten und dem Kapital wieder auf die Sprünge helfen wollen. Von links meldet sich eine Fraktion, die das Gemeinwesen vor der Entgleisung des Kapitalismus retten möchte. Eine Absage an den Laden ist das nicht, sondern eine linke Sorge darum, dass „es“ weitergehen und „die Wirtschaft“ wieder als Lebensgrundlage der Volksmassen funktionieren möge.
Im Herbst 2008 stellt sich im Herzen Europas eine bestürzende Einsicht ein: Die Wertevernichtung im Finanzsektor, die eineinhalb Jahre zuvor als „Subprime-Hypothekenkrise“ in den USA angefangen hat, löst sich, entgegen allen hoffnungsvollen Erwartungen und Beschwörungen, doch nicht in Wohlgefallen und eine „Wiederbelebung der Finanzmärkte“ auf. Sie ist nicht zu bremsen, im Gegenteil.
In Frankfurt a. M. bei den Redakteuren, die das korrekte Weltbild der Stützen der Gesellschaft betreuen, wie in Zürich, wo sie dasselbe supranational machen, ist man genervt von der Debatte anlässlich der Veröffentlichung des dritten Armuts- und Reichtumsberichtes der Bundesregierung: In der Öffentlichkeit und auch von Politikern wird nämlich unverständlicherweise „großes Aufheben um die neue Armutsstatistik der Regierung“ gemacht; „Skandalisierer“ erzeugen den schiefen „Eindruck, Armut sei im heutigen Deutschland weit verbreitet“, wodurch das „Zerrbild eines verarmten Landes“ entsteht.