Muhammad Junus, Erfinder der Mikrokredite und Nobelpreisträger, muss gegen seinen Willen vom Vorsitz seiner Grameen-Bank zurücktreten. Die Presse vermutet eine Intrige und wirft damit ein Licht auf die Macht, die sich dieser Wohltäter der Menschheit mit seinem Dienst an den Armen erworben hat:
Die Führer der westlichen Welt werden von einem Volk überrascht: Dass die Massen in einem Land, an dessen gefestigtem Innenleben man äußerst interessiert ist, ohne dass man das bestellt hätte, seinem obersten Führer die Gefolgschaft kündigt, das fordert Kommentatoren wie politische Macher heraus. Nach einigem Zögern einigt man sich darauf, dass es da – wie auch in anderen Fällen – um „Demokratie gegen Diktatur“ geht, und hält den Machthaber, den man Jahrzehnte durchaus zu schätzen wusste, für „untragbar“. Ihn macht man für den Aufruhr verantwortlich.
Nicht nur hierzulande wird das Publikum einige Wochen lang darüber in Kenntnis gesetzt, dass an der „wichtigsten Schifffahrtslinie zwischen Europa und Asien“ vor Somalia die Piraterie ausufert und die Politik sich darüber Sorgen macht. Da bleibt das Verständnis dafür nicht aus, dass sich auch unsere Kriegsmarine am Horn von Afrika um die Ordnung kümmern und den Seeräubern den nötigen Respekt vor fremder Fracht und Touristen beibringen muss. Was täten wir nur ohne unser Militär!
Tourismus ist Geschäft, von dem ganze Länder leben. Landschaft wie Leute werden dafür verhökert, was allerhand Gegensätze erzeugt. Wird der Touri mit der ökonomischen und politischen Grundlage seines reiselustigen Weltbürgertums konfrontiert, dann herrscht großes Erschrecken: Das hat man nicht gebucht!
Die Öffentlichkeit, die sich an Leichenberge in Afrika leidlich gewöhnt hat, ist außer sich: Bei dem Versuch der Landnahme durch schwarze Habenichtse in Zimbabwe sind zwei weiße Großgrundbesitzer ums Leben gekommen. Kein Skandal sind die „althergebrachten“ Eigentumsverhältnisse, in denen besitzlose Lohnsklaven von einigen Großgrundbesitzern ausgebeutet werden, sondern der eigenmächtige Verstoß dagegen – erst recht, wenn der Präsident dazu aufruft, weil er den Nutzen der gültigen Besitzverhältnisse für die Nation vermisst – Mugabe muss „verrückt“ geworden sein…