Der noch ausstehende §12 der Konkurrenz der Kapitalisten: Ideologien über Nutzen und Notwendigkeit des Wachstums und seine mitunter nicht so schönen Konsequenzen – volkstümlich und wissenschaftlich (BWL/VWL).
Anfang Dezember 2015 bekommen der Facebook-Gründer Marc Zuckerberg und seine Frau Priscilla Chan ein Kind und nutzen diesen Moment privaten Glücks für die öffentliche Ankündigung, 99 Prozent ihres Vermögens – immerhin schlappe 45 Milliarden – für wohltätige Zwecke spenden zu wollen.
Die politischen Macher und perspektivischen geschäftlichen Nutznießer von TTIP machen kein Geheimnis aus der prinzipiellen Zwecksetzung des Vertragswerks: Ihnen geht es um eine umfassende Befreiung des zwischenstaatlichen Geschäftsverkehrs von nationalen Vorschriften, die sie jetzt als prinzipielle Hindernisse geschäftlichen Wachstum ins Auge fassen; um die Entfesselung der Konkurrenz ihrer weltweit agierenden Kapitale, von der sie sich eine Mehrung ihres nationalen Reichtums erwarten.
Seit der Nachricht über brennende oder einstürzende Textilfabriken mit Tausenden Toten stehen Hungerlöhne und Arbeitshetze in der Dritten Welt am Pranger. Die Verbraucher in den Zentren der globalen Marktwirtschaft sollen wissen, unter welch brutalen Bedingungen ihre Klamotten hergestellt werden: „Nähen und sterben für den Westen!“ (Spiegel, 1.7.13) Und verschwiegen wird ihnen tatsächlich nichts.
Ein Film, neulich in den Kinos, beleuchtet eine Seite „unserer Wirtschaftsweise“, die eigentlich niemand gut findet, die umfangreiche Vernichtung von Lebensmitteln, und bemüht sich um die Zusammenfassung einer Debatte, an der sich ein paar Wochen lang auch die zuständige Ministerin und die Öffentlichkeit beteiligen.
Während im Herbst 2008 die Dimension der ‚Finanzkrise‘ nicht mehr zu übersehen ist und die „Realwirtschaft“ weltweit einbricht, macht in Zeitungen und Talkshows ein Menetekel die Runde: „1929“ lautet das Verhängnis, das eventuell wieder droht.
Wenn sieben bis acht Weltwirtschaftsmächte und drei Internationale Finanzinstitute einem Staat aus der Abteilung ‚unterentwickelte Länder‘ Geld borgen, damit der sich als souveräner Mitspieler in der modernen Weltordnung behaupten kann, dann hat der Staat bei ihnen Schulden; und wenn sie beschließen, auf Zins- und Tilgungszahlungen zu verzichten, weil ihr Schuldner sich dafür nur immer mehr neues Geld borgen muss, das ihm niemand mehr geben mag – dann fällt auf: Die Sache zieht sich.
Was feiert die UNO an ihrem 55. Geburtstag? Sie begrüßt die Fortschritte des Imperialismus bei der von ihr diplomatisch mit gestalteten Konkurrenz der Nationen, in der sich bekanntlich einige auf Kosten vieler anderer bereichern und dabei Millionen Menschen auf der Strecke bleiben. Ein bleibender Anlass, mit noch mehr Elendsprogrammen unter der Regie der UNO die „Globalisierung“ zu begleiten. Und in Sachen Gewaltausübung: nichts gegen den Interventionismus der Nato weltweit, er soll nur von der UNO lizenziert und mitpraktiziert werden.
Die Träger politischer und ökonomischer Verfügungsgewalt werden zu ausführenden Organen eines Sachzwangs verklärt, dem sie ausgeliefert seien. So rechtfertigen sie alle Maßnahmen, die ihnen so einfallen, um in der Konkurrenz zu bestehen.