Trumps Zolloffensive
Eine „Common Sense Revolution“ auf dem Weltmarkt

Das größte Opfer der amerikanischen Weltordnung sind laut Donald Trump die USA selbst. Kann das wirklich sein? Natürlich nicht. Die USA sind und bleiben die reichste und mächtigste Nation der Welt, der größte Profiteur der nach ihnen getauften Weltordnung. Das versichern jedenfalls glaubwürdige Zeugen: Wirtschaftskapitäne und die Fachleute, denen erfolgreiche Kapitalakkumulation als Maßstab aller ökonomischen Vernunft am Herzen liegt; Militärführungen und die Experten, die überwältigende Zerstörungskraft in Ehren halten, weil sie nicht oft genug sagen können, dass der friedensstiftende Welthandel zwischen kapitalistischen Nationen ohne überzeugende Machtprojektion keinen Frieden zwischen ihnen stiftet; Staatsmänner und -frauen in der ganzen Welt und erst recht in Amerika selbst, für die die Anwendung staatlicher Macht Beruf und Berufung zugleich ist. Alle bescheinigen Amerika eine beeindruckende Erfolgsbilanz an allen entscheidenden Fronten. Doch Trump macht sich darüber nichts vor: Wer die Lage der Nation derart schönredet, entlarvt sich selbst als Globalist, der an das Schicksal des – echten – amerikanischen Volks im ‚rust belt‘ und darüber hinaus jedenfalls nicht denkt. Trump tut es aber – und zwar entschieden anders als alle anderen amerikanischen Politiker, die schon seit Jahrzehnten den Abstieg eines Menschenschlags demonstrativ bedauern, dessen harte Arbeit sie nicht genug loben können.

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