Der US-Außenminister auf Besuch in Mittelamerika
„America first!“ im Hinterhof
Wenn der neue Außenminister mit seiner ersten Auslandsreise „in unserer Hemisphäre bleibt“, dann macht nicht nur das Possessivpronomen deutlich, dass die USA zu den Ländern Mittelamerikas in einem besonders anspruchsvollen Verhältnis stehen. Rubio lässt keinen Zweifel daran, was die „America first!“-Agenda für die Länder in „unserer eigenen Nachbarschaft“ bedeutet: Für die US-Regierung sind von Haus aus nicht die Probleme und Interessen von Belang, die diese Länder aus der Rolle beziehen, die sie für die USA spielen – als Lieferanten von Rohstoffen bzw. Agrargütern, als vom Interesse des Dollarkapitals abhängige Adressen für Investitionen und als Objekte der strategischen Ansprüche der US-Gewalt. Vielmehr werden sie mit den „Problemen“ konfrontiert, die sie den USA bereiten und deren Bereinigung ihre selbstverständliche Aufgabe zu sein hat.