In Chemnitz, Köthen und anderswo werden rechte Parolen geschrien, die ihre antirechten Gegner für abscheulich, aber irgendwie auch für unkritisierbar halten. Nicht wenige lehnen die Auseinandersetzung mit ihnen sowieso ab und halten schon den Versuch einer Widerlegung für dämlich. Beides ist verkehrt.
Ich möchte mich auf einen Vortrag von euch beziehen mit dem Titel „Falsches rechtes Denken und die verkehrte Kritik daran“. Der Vortrag beginnt mit der Ansage, dass „die Sorgen der Bürger einmal wirklich ernst [genommen]“ werden sollen. Anschließend sollten also verschiedene Sprüche und Parolen mal ernsthaft auf ihre Wahrhaftigkeit hin überprüft werden...
Ein Leser unseres im letzten Jahr erschienenen Buchs ‚Gesundheit – ein Gut und sein Preis‘ erhebt vernichtende Einwände; er hält es für nicht nur überflüssig, sondern ärgerlich. Wir hätten keine Ahnung von der Medizin, hätten das Buch besser gar nicht erst geschrieben und sollten uns künftig lieber wieder über Gegenstände verbreiten, bei denen ihr euch auskennt.
Wenn ich mit manchen Linken o.ä. diskutiere, kommt hin und
wieder mal das Thema „Kommune“ auf. Die einen wollen da schon
längst hin, die anderen sehen es als Lösung – nachdem sie mir
versichert haben, exakt meiner Meinung zu sein – dem
Kapitalismus zu entfliehen.
Die politischen Macher und perspektivischen geschäftlichen Nutznießer von TTIP machen kein Geheimnis aus der prinzipiellen Zwecksetzung des Vertragswerks: Ihnen geht es um eine umfassende Befreiung des zwischenstaatlichen Geschäftsverkehrs von nationalen Vorschriften, die sie jetzt als prinzipielle Hindernisse geschäftlichen Wachstum ins Auge fassen; um die Entfesselung der Konkurrenz ihrer weltweit agierenden Kapitale, von der sie sich eine Mehrung ihres nationalen Reichtums erwarten.
Die meisten Leute, die sich heute über soziale und andere Missstände empören, suchen und finden in diesen als gemeinsamen Nenner nur den, eben Missstände zu sein, Fälle von Versagen der Verantwortlichen vor ihren Aufgaben oder generell von einem Mangel an Menschlichkeit. Derart Empörte brauchen keine Theorie.
Noam Chomsky ist schon ein seltener Fall: einerseits Teil der respektierten akademischen Elite, Unterabteilung Sprachwissenschaft; andererseits ein weltweit bekannter linksradikaler Kritiker; einerseits ein bekennender Anarchist, der mit seiner Kritik den üblichen Rahmen anteilnehmender Verbesserungsvorschläge sprengt; andererseits ein Intellektueller, der darauf besteht, mit seinen anarchistischen Ansichten genau das zu vertreten, worum es jedem Menschen von Natur aus geht – um die Freiheit nämlich.
Wenn Noam Chomsky vor großem Publikum in der Kölner Universität einen Vortrag über „die jüngsten Entwicklungen der globalen Weltordnung hält“, ist es sich die Süddeutsche Zeitung bzw. sind es sich Bestandteile ihrer Feuilletonredaktion anscheinend schuldig, die Veranstaltung dieses antiimperialistischen Denkers madig zu machen. Jedenfalls schlägt ihre Redakteurin sogleich den entsprechenden Tonfall an.