Der „Ausstieg“ ist einer, der das Geschäft mit der Kernenergie mit langfristigen Auslaufperspektiven genehmigt- in Kenntnis aller bekannten Schädigungen und Entsorgungsschwierigkeiten. Alle Optionen einer zivilen Atommacht werden dabei offen gehalten. Die Grünen feiern diese energiepolitische Entscheidung als endgültige Erledigung der AKW-Gegner.
SPD-Regierung und Grüne arbeiten sich daran ab, den Fortschritt der Grünen von der Opposition hin zur politikfähigen Regierungspartei, für die das Grüne in die Schublade „Ideale“ gehört, zu bewerkstelligen.
Unternehmer attackieren den Kanzler: sie sind unzufrieden mit dem Klima in Deutschland. Die Unternehmer übersetzen ihre Unzufriedenheit mit dem allgemeinen Geschäftsgang in ein Misstrauen gegen die Regierung.
Trittin kümmert sich um den Ausstieg aus der Atomenergieproduktion: Geht aber im Moment nach sachverständiger Auskunft der AKW-Betreiber noch nicht. Er geht überhaupt erst dann, wenn der Ausstieg ein Einstieg in die Weltmarktführung in Sachen Alternativer Energie ist – und das kann dauern.
Der Koalitionsvertrag der frisch gewählten rot-grünen Regierung liefert einen Überblick über moderne Regierungstätigkeit in Demokratie und Kapitalismus.
Ein „Skandal“ wird ausgerufen wenn bekannt wird, dass die Strahlenbelastung an den Castor-Transportern regelmäßig die von der Politik erlassenen Grenzwerte überschreiten. Die politisch Verantwortlichen inszenieren eine „schonungslose Aufklärung“, die das Volk gezielt mit einem Versprechen, die „Gefahren“ aus der Welt zu schaffen, verwechseln soll. Raus kommt die Bekräftigung der Lüge, dass es eigentlich keinen Interessengegensatz zwischen bestrahlter Bevölkerung und Atomgeschäft gibt, und die Castoren dürfen mit der erlaubten Verstrahlungsintensität weiter fahren.
Auskünfte zur Sache, an der sich eine der ‚letzten Kontroversen der Republik‘ entzündet: Warum der nukleare Abfall vom Rohstoff zum ‚Entsorgungsproblem‘ wird; der Gegenstand des Betroffenheitsprotestes und was nach dessen ‚Entsorgung‘ noch an politischer Kontroverse übrig bleibt.
Deutschland will sich in Energiefragen keine Bedingungen von anderen Staaten setzen lassen. Es entwickelt deswegen die friedliche Nutzung der Atomenergie und sichert sich damit atomares know-how und Material für die militärische Nutzung. Wegen weltweiter Überkapazitäten an Energie und reichlichen Vorhandenseins von Plutonium streiten sich die Parteien auf Basis der gewonnenen Freiheit um die effektivste Nutzung der atomaren Option.