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GegenStandpunkt 2-99
Politische Vierteljahreszeitschrift
Artikel in dieser Ausgabe:
- Der Aufstand des Kapitals gegen den ideellen Gesamtkapitalisten
- Die NATO-Mission Zum Grund der NATO-Intervention auf dem BalkanEin Krieg neuen Typs für eine „neue Weltordnung“
- Die NATO-Mission Die „neue Weltordnung“ macht Fortschritte – Menschenrecht geht vor Völkerrecht – Die NATO führt Krieg auf dem Balkan – Über den Sinn der Kriegsführung wird diskutiertAnmerkungen zur nationalen Debatte über den Nutzen eines gerechten Krieges
- Die NATO-MissionJoschka Fischer – das gute Gewissen an der Macht
- Die NATO-Mission Bürgerkrieg im Kosovo, Bombenkrieg gegen JugoslawienChronik eines angekündigten Krieges
Aus der Reihe Chronik — kein Kommentar!:
- „Erinnerungs- und Zukunftsfonds der deutschen Wirtschaft“ für ehemalige Zwangsarbeiter beschlossenKaum 50 Jahre danach – „schnell und unbürokratisch“ – Deutschland entsorgt die letzten Altlasten der Nazi-Zeit
- Tarifrunde 1999 Lohnfindung in sozial-freundlichem Klima Gewerkschaft im Aufwind
- Bombenalltag im Irak:„Ein kleiner unerklärter Krieg“
- Niedriglohnsektor, Lohnleitlinien, Ausbildungsplatzversprechen usw.Das Bündnis für Arbeit kommt voran
- „Union-busting“Ein modernes Dienstleistungsunternehmen bereinigt die letzten Reste gewerkschaftlicher Umtriebigkeit
- Nach einer Serie von Wahlniederlagen veranstalten die Bündnisgrünen einen ,Krisenparteitag‘Die regierenden Basisdemokraten ringen um Professionalität im demokratischen Glaubwürdigkeitsgeschäft
- 2 Hinrichtungen und ein FreispruchDeutsches Leiden an der Arroganz der Supermacht
- Wahlen in Nigeria:Vom Menschenrecht bestellt, von einer Militärdiktatur geliefert, von hiesigen Demokraten auf ihre ordnungsgemäße Durchführung hin überprüft
- Erste Runde der NATO-OsterweiterungDie Allianz feiert den Zuerwerb von Gelände und Bürgern in Uniform
- Clintons Staatsbesuche in MittelamerikaDie Weltmacht übt Selbstkritik im Namen von Demokratie und Menschenrechten – eine zukunftsweisende Botschaft an ihren Hinterhof
- Zur Tagung des chinesischen VolkskongressesÖffentlicher Beifall für das Massenelend in China
- Eisenbahnunfälle & ArbeitsplätzeNeues vom unermüdlichen Kampf der Gewerkschaft um Beschäftigung
- Eigenartige Finanzoperationen der russischen Nationalbank in den vergangenen Jahren – Was daran über die Erfolgsstory der russischen Marktwirtschaft abzulesen ist und warum sie heute zum Skandal erklärt werden
- Wahlen in Kärnten:Ein einst verteufelter Rechtspopulist gewinnt die Wahlen und damit den Respekt der Altparteien
- Eine Dioxinwolke erfährt ihre sachgerechte Abwicklung
- Neue Manteltarife für die Klinikbeschäftigten zur Gegenfinanzierung der KrankenhausdefiziteEine vorwärtsweisende Etappe im Kampf um die politische Senkung des Lohnniveaus
- Neue Kredithilfe für Moskau: Eine Kontenverschiebung beim IWF
- Nordirland: Von den Tücken eines Friedensprozesses
- Neue Katastrophenmeldung aus dem Oderbruch:Blühende Landschaften!
- Nachrichten aus Weißrussland und Rumänien:Der Westen baut den Osten auf – Fortschritte und Rückschritte
- Hypo-Vereinsbank, BMW-RoverAuch für bayrische Weltfirmen gilt: Fusionen sind Spekulationen
- Der Besuch von Zhu Rongji in den USA:Imperialistische Regelkunde für China
- Das Massaker von Littleton:Die Waffe ist des Bürgers Freiheit – gun control made in USA
- Endlich! – Bundestag nimmt Reichstag in Besitz
Krieg auf dem Balkan: Die NATO-Mission
Von wegen: "Balkan!"
Politiker des einstigen Jugoslawien haben beschlossen, daß bei ihnen Völker und Staaten nicht aufeinanderpassen und einige Umsortierungen anstehen; selbstverständlich jeweils zugunsten ihres Machtbereichs. Darum wird gestritten; und die Landesbewohner sind nicht bloß Opfer, sondern aus staatsbürgerlicher Gesinnung und völkischer Begeisterung glatt bereit, sich als Manövriermasse für blutige Staatsgründungskriege herzugeben. Das ist eine Sache.
Daß darüber die Welt in Aufruhr gerät, die NATO eine "Zäsur" welthistorischen Ausmaßes erlebt, die Stabilität ganz Südosteuropas in Gefahr gerät und geheiligte "Prinzipien des Völkerrechts" über den Haufen geworfen werden und dergleichen mehr: Das ist eine andere Sache. Die bösen Serben sind es jedenfalls nicht, die mit ihrer gewalttätigen Heimatliebe gleich auch noch eine ganze "Weltlage" verändern. Das ist schon die Leistung jener Mächte, die "nicht wegschauen können", wenn in Ex-Jugoslawien von Staats wegen "gemordet" wird. Diese Mächte, USA und EU im NATO-Schulterschluß, "schauen hin" und schlagen zu - nicht, weil Staaten und Völker des Balkan sie drangsalieren würden, sondern weil sie mit dem "Balkan" ein Problem haben.
Was für eins - das zeigt die Art von Hilfe, zu der sie sich herausgefordert fühlen. Die zeichnet sich nämlich dadurch aus, daß die NATO-Mächte sie sich exklusiv vorbehalten - für völlig verfehlt würden sie es halten, wenn die GUS, die Andenstaaten oder die Arabische Liga, weil unfähig "wegzuschauen", eine "Kontaktgrup pe" zur verbindlichen Regulierung des "Balkan-Konflikts" bilden und Bomberflotten in Marsch setzen würden - und daß ein anderer Staat oder Mächteclub als sie dazu auch gar nicht fähig wäre -sie selber übrigens auch nur, weil ausgerechnet Hilfe für fremde Länder und Völker nun wirklich nicht auf ihrer politischen Tagesordnung steht. Mit ihren Fliegern und Bomben eröffnen sie einen weltpolitischen Konflikt, wie nur sie ihn überhaupt eröffnen können. EU und USA verpassen der jugoslawischen Kosovo-Affäre einen weltordnungspolitischen Inhalt, den ein noch so böser "Despot von Belgrad" allein nie zustandebringen würde.