Ende Dezember kündigt BMW im Rahmen seines „Strategieprogramms“, nach dem bis 2012 sechs Milliarden Euro eingespart werden sollen, eine Massenentlassung von 8000 Beschäftigten an.
Der finnische Konzern gibt die Schließung des Mobilfunkwerks in Bochum bekannt. 2300 Angestellte verlieren den Arbeitsplatz, 1000 Leiharbeiter ihren Job, viele weitere Stellen bei Zulieferern sind gefährdet. Nach Siemens-BenQ schließt der zweite Handyhersteller in NRW und der letzte seiner Art in Deutschland, Nokia eröffnet neue Fabriken in Ungarn und Rumänien: Eine ziemlich alltägliche Nachricht aus der Welt der globalisierten Marktwirtschaft!
Im Wirtschaftswunderland BRD mit seiner sozialen Marktwirtschaft hat es den Anschein, als wäre die Lohnfrage in Bahnen gelenkt, in denen die Arbeiter, die nun Arbeitnehmer heißen, nicht mehr um ihre Existenz fürchten und kämpfen müssen. Längst sind sie keine rechtlosen Existenzen mehr, die hilflos der Willkür ihrer Fabrikherren ausgeliefert sind. Vielmehr erfreuen sie sich zahlreicher Anwälte ihres Interesses, an die sie sich jederzeit wenden können, wenn sie Grund zur Unzufriedenheit sehen oder sich ungerecht behandelt fühlen.
Im Wirtschaftswunderland BRD mit seiner sozialen Marktwirtschaft hat es den Anschein, als wäre die Lohnfrage in Bahnen gelenkt, in denen die Arbeiter, die nun Arbeitnehmer heißen, nicht mehr um ihre Existenz fürchten und kämpfen müssen. Längst sind sie keine rechtlosen Existenzen mehr, die hilflos der Willkür ihrer Fabrikherren ausgeliefert sind. Vielmehr erfreuen sie sich zahlreicher Anwälte ihres Interesses, an die sie sich jederzeit wenden können, wenn sie Grund zur Unzufriedenheit sehen oder sich ungerecht behandelt fühlen.
Mitte Juni 2006 kündigt die Volkswagen AG eine „Produktivitätsoffensive“ an, deren zentraler Bestandteil die Erhöhung der Arbeitszeit von 28,8 auf 35 Wochenstunden ohne Lohnausgleich ist. Außerdem will sich der Konzern von bis zu 30 000 Mitarbeitern trennen. Ein selten drastischer Einschnitt in die Arbeits- und Lebensverhältnisse der Beschäftigten steht also an, den das Unternehmen folgendermaßen begründet: „Markenchef Bernhard zufolge hat VW in den sechs westdeutschen Werken im Jahr 2005 ‚einen dreistelligen Millionenbetrag‘ verloren. … Zur Zeit verliere VW mit jedem Golf Geld.“
Was machen Unternehmer Ende 2005 aus diesem erfolgreichen Konzept? Sie scheren sich einfach nicht mehr um ihre „geschlossenen Vereinbarungen“ zur Arbeitsplatzsicherung! In schlechten Ruf kommen insbesondere die Fa.
Deutsche Gewerkschaften streiken. Und zwar nicht bloß symbolisch und ein bisschen, sondern richtig. Die IG-Metall legt in Nürnberg bei AEG den Betrieb lahm, weil er ins Ausland verlagert werden soll, und im öffentlichen Dienst organisiert die zweitgrößte Gewerkschaft Verdi in diversen Bundesländern Arbeitsniederlegungen gegen die Erhöhung der Wochenarbeitszeit und die Streichung von Zulagen.
VW und Opel haben sich entgegengesetzt positioniert. Beides war verkehrt, tönen ihre Kritiker. Die Autokonzerne hätten es machen sollen wie BMW, Porsche oder Toyota: Siegen in der Konkurrenz um den Markt, nicht verlieren!
Da haben Opel und alle anderen Autobauer jahrelang ein Wachstum ihres Kapitals hingekriegt, dabei und dafür Produktionskapazitäten auf- und ausgebaut – mit dem Ergebnis, dass seit längerer Zeit „Überkapazitäten die Geschäfte belasten“ und das allseitige Wachstum ausbleibt. Auf dieses Produkt ihrer Konkurrenz kennen die Automobilproduzenten nur eine Antwort: Noch einmal mehr Kapital investieren und den Kampf ums Wachstum verschärfen.
Zur Herstellung der Rentabilität der Bahn werden mit Hilfe der Gewerkschaft unkündbare Mitarbeiter mit Lohnkürzungen in Beschäftigungsgesellschaften abgeschoben, der Lohn auf eine „branchenübliche“ = europaweit konkurrenzfähige Höhe abgesenkt. Die „Besitzstandsgarantie“ für die Mitarbeiter aus Staatsbetriebszeiten soll durch einen vom Bund ausgestatteten Fonds wahr gemacht werden, aus dem die Differenz zwischen dem neuen abgesenkten Tariflohn und dem alten Entgelt gezahlt werden soll. Dafür macht sich die Gewerkschaft stark.