Unter dem Titel „Industrie 4.0“ wird nicht weniger als eine Zeitenwende verkündet, die zwar dem Namen nach nur die Industrie betrifft, aber der Sache nach die ganze Art und Weise verändern soll, wie in Zukunft produziert und konsumiert wird. Diese neue Welt lernt der Zeitungsleser zunächst und vor allem in Gestalt einer bunten Ansammlung von Stichworten kennen, die von „intelligenter Fabrik“ über „Internet der Dinge“ bis hin zu „Big Data“ reicht und gerne mit der „Digitalisierung aller Lebensbereiche“ zusammengefasst wird.
Der finnische Konzern gibt die Schließung des Mobilfunkwerks in Bochum bekannt. 2300 Angestellte verlieren den Arbeitsplatz, 1000 Leiharbeiter ihren Job, viele weitere Stellen bei Zulieferern sind gefährdet. Nach Siemens-BenQ schließt der zweite Handyhersteller in NRW und der letzte seiner Art in Deutschland, Nokia eröffnet neue Fabriken in Ungarn und Rumänien: Eine ziemlich alltägliche Nachricht aus der Welt der globalisierten Marktwirtschaft!
Überstunden und Urlaubsstreichung im IT-Bereich: ein Fall für gewerkschaftlichen Kampf? Im Gegenteil: Sie plädiert für mehr Flexibilität, um ihren Verein dort, wo man von dem alten Hut Gewerkschaft nichts mehr wissen will, attraktiv zu machen.
Mit Hilfe des Internet verkürzt das Kapital seine Zirkulationszeit; damit werden neue Standards des Konkurrierens gesetzt; die „IT-Branche“ boomt, weil sie zum Spekulationsgegenstand der Aktienprofis wird, die das Urteil „Wachstumsmarkt“ wahrmachen und der Branche einen Kredit verschaffen, der unmittelbar die nächste Spekulation begründet usw.