Die Konkurrenz der Kapitalisten

„Die Konkurrenz ist überhaupt die Weise, worin das Kapital seine Produktionsweise durchsetzt.“ (Karl Marx)

Im Anschluss an die Ableitung des Kapitals, des bürgerlichen Staates, des modernen Imperialismus sowie der Errungenschaften des Finanzgewerbes und des Weltmarkts geht es darum, systematisch darzulegen, welche Notwendigkeiten die Akteure einer Welt ins Werk setzen, in der „Konkurrenz herrscht“, und gemäß welcher eigenen Logik sie das tun. Das beginnt mit der Tätigkeit der Kapitalisten, der Sachwalter jener Interessen, die die moderne Ökonomie regieren, inzwischen im Weltmaßstab. Es wird erklärt, wie die Zeitgenossen, die – als Eigentümer oder als Manager – über Kapital als Quelle ihres Einkommens verfügen, in der Verfolgung ihres Erwerbsinteresses Punkt für Punkt die Sachzwänge produzieren, die ihrem ökonomischen Mittel eigen sind; wie die öffentliche Gewalt ihnen dabei als Aufsichtsinstanz und Vollstreckungsorgan zur Seite steht; wie sie darüber zu Charaktermasken ihres eigenen Regimes über Arbeit, Natur und geschaffenen Reichtum auf dem Globus und als solche zur herrschenden gesellschaftlichen Klasse werden.

Die Ableitung der die Welt beherrschenden Produktionsweise aus dem Beruf eigennütziger kapitalistischer Bereicherung ist unterteilt in 5 Kapitel à 6 Paragraphen; sie werden nach und nach in der politischen Vierteljahreszeitschrift GegenStandpunkt veröffentlicht. Diese Seite bietet einen Überblick über das Kapitelschema, soweit es fertig ausgearbeitet ist.

Die sieben Ausgaben unserer Zeitschrift, in denen die Paragraphen 1 bis 24 erschienen sind, sind in der Druckausgabe als Paket zum Sonderpreis von 33 Euro beim Verlag erhältlich (der Rabatt erscheint nicht im Bestellformular, wird Ihnen aber auf der Rechnung gewährt). Die Ausgabe 4-23 des GegenStandpunkt, welche die Paragraphen 25 bis 27 enthält, ist in dem Paket nicht enthalten, sie kann auf Wunsch separat für 15 Euro dazu bestellt werden.

Einleitung: Das System der freien Konkurrenz und sein Inhalt

  Die elementaren Bestimmungen des kapitalistischen Geschäfts: Gesellschaftliche Produktion für privaten Gewinn Vermehrung des Kapitals: Ausdehnung der Produktion und des Handels Steigerung des Wachstums: Die Produktivität des Kapitalismus Wachstum durch Zentralisation von Kapital: Der Konkurrenzkampf um die Überwindung der Konkurrenz Die letzte Wachstumsgarantie: Imperialistische Erfolge der Nation
Der Zweck des Kapitalisten und seine Mittel

§ 1 Die Tätigkeit des industriellen Kapitalisten

Geldvermehrung als Zweck der Produktion – Lohnkosten als Schranke der Rentabilität, Arbeitsleistung als ihr Mittel – Außerökonomische Voraussetzungen des Geschäfts, das seine Notwendigkeit und seine Macht auf Leistungen politischer Gewalt gründet

§ 7 Wachstum

Natürlicher Bedarf des Kapitalisten, zugleich Sachzwang seiner Revenuequelle – Der Umschlag des Kapitals: Notwendiger Bedarf an, zugleich Quelle von zusätzlichem Kapital; Gewinn wird re-investiert, dadurch Garantie für Einkommen – Mehr Arbeit fällt an, auch für den Unternehmer; der Beruf des ‚leitenden Angestellten‘

§ 13 Senkung der Stückkosten

Das Diktat des Marktes: Stückkostensenkung – Das Rezept: Noch mehr Kapitalvorschuss, so dass fixe Kosten zur Einsparung von Lohnkosten führen – Vom Marktpreis, der die Rate des Profits bestimmt, zum Kalkül mit der Profitrate, das den Verkaufspreis bestimmt – Das Verfahren: Umwälzung des Produktionsprozesses und organisierte Anwendung des Rezepts auf den Einsatz von Lohnarbeit und ihre Bezahlung

§ 19 Konzentration von Kapital in einer Hand

Größe des Kapitals: das Überlebensmittel eines Unternehmens, weil die Waffe, die andere von der Benutzung des Marktes und seiner Zahlungsfähigkeit ausschließt – Wachstum vor und statt Konkurrenz? Oder danach und ohne? Auf jden Fall ist das Kapital anderer als Schranke ausgemacht, die weg muss – "Kampf" um Anlagesphären – Monopol, Expropriation

§ 25 Das Recht auf Wachstum und seine Mittel: einerseits verbrieft, andererseits unzureichend eingelöst

Kapitalistisches Wachstum, national: materieller Inhalt und Zweck des Kampfes der Staaten um ihre Souveränität

Der Markt

§ 2 Der Markt

Keine Wirtschaftsweise, sondern die Zirkulation des Kapitals – Konkurrenz um die Erzielung lohnender Preise – Angebot und Nachfrage: Vom freien Spiel der Kräfte und seinem Inhalt – Der „Arbeitsmarkt“

§ 8 Erweiterung des Marktes

Vertrauen auf und Konkurrenz um Zahlungsfähigkeit – Der Dienst des Handelsstandes am Geschäft der Industriellen und sein Preis: Eine neue Front in der Konkurrenz um Absatz und Marktpreis – Liquidität für einen wachsenden Markt: Ersatz von Geld durch Geldzeichen; das Giralgeld – Kostensparende Bedienung des Bedarfs nach mehr Arbeit

§ 14 Der Markt: Werk und Bewährungsprobe des kapitalistischen Fortschritts

Anforderung an, Wirkung auf den Markt: Preis-Masse-Geschwindigkeit des Warenumsatzes fällen ihr Urteil über den kapitalistischen Nutzen der Produktivität – Konkurrenz um eine Eigenschaft namens ‚Konkurrenzfähigkeit‘ – Ein fortschrittlicher Arbeitsmarkt, durch und für ein fortschrittliches Kapitalwachstum – Die Kaufkraft des Publikums: ebenso beansprucht wie beschränkt; zwei Spitzenerzeugnisse des Marktes: Kunde und Werbung

§ 20 Der Kampf um die Verfügung über den Markt

Strategien der Überwindung der freien Konkurrenz – Beiträge des Handelsgewerbes zum Kampf um Kontrolle über den Markt – Hoheit, ungestört, über den Preis der Arbeit – Die exklusive Sicherung des Marktes, die man haben will, ist das nicht

§ 26 Der ideale Markt: Besitzstand mit Erfolgsgarantie
Staat und Konkurrenz

§ 3 Der bürgerliche Staat

Im Innern: Ein Gewaltmonopol für die freie Konkurrenz – Freiheit und Gleichheit: Der Schutz von Person und Eigentum – Ein Rechtsstaat für alle Klassen von Staatsbürgern – Die ökonomische Ausstattung der Macht

Nach außen: Souveränität nach außen: Territorialisierung des Geschäfts – Von der Unabhängigkeit des Volkes – Militär

§ 9 Staatsaufgaben

Im Innern: Der Anspruch der Kapitalisten auf Bedienung ihrer Wachstumsbedürfnisse durch die Gesellschaft: Eine Agenda für die öffentliche Gewalt – Die erste Leistung des bürgerlichen Gesetzgebers: Ausstattung der Geldinteressen der Bürger gemäß ihrer Klassenlage mit dem nötigen Quantum ordentlicher Gewalt – Erste Anforderungen an den Staatshaushalt: Herrichtung von Land und Leuten für den Wachstumsdrang der Kapitalisten – Staatsgeld mit Zwangskurs für den Liquiditätsbedarf des Geldhandels; die erste Notwendigkeit eines Staatsschatzes – Sicherstellung ausreichender Staatsfinanzen unter Schonung des Kapitalwachstums (1): Das Steuerwesen

Nach außen: Kontrakte zwischen Gewaltmonopolisten für ein Kapitalwachstum über die nationalen Grenzen hinaus – Staatseinnahmen aus den Handelserfolgen auswärtiger Kapitalisten: Der Zoll – Die zwischenstaatliche Abrechnung über den grenzüberschreitenden Handel und die zweite Funktion des Staatsschatzes – Die Unterwerfung des Globus unter die Notwendigkeiten des Wachstums: Imperialismus & Kolonialismus

§ 15 Wachstum durch Fortschritt: ein neuer Aufgabenkatalog für den Gesetzgeber

Im Innern: Rechtshilfe für die Konkurrenz um Vorsprung durch Technik, im Betrieb und am Markt – Die Stiftung „Wissenschaft und Technologie“ – Gesetzliche Bedingungen für den wachstumsgerechten Gebrauch der gesellschaftlichen Arbeitskraft – Bildung und Erhaltung einer tauglichen Arbeiterklasse – Umgang mit störenden Wortmeldungen der „Basis“: Zurückweisung, aber auch Anerkennung sowie Betreuung als kollektiver Sozialfall – Vorkehrungen für ein gemeinwohldienliches Zusammenwirken von Kapital, Grundeigentum, Kaufkraft und Umwelt – Spaltung der Arbeiterklasse durch den Staatshaushalt

Nach außen: Nutzen und Nachteil des Fortschritts in der internationalen Konkurrenz – Wachstumspolitik mit Schutzzoll & Freihandel – Moderne Standortpolitik – Das Gebot der Konkurrenzfähigkeit und die bedingte Geltung des kapitalistischen Lokalpatriotismus

§ 21 Der Staat: Hüter eines Kapitalstandorts

Im Innern: Der Einspruch des Staats gegen Kartelle, Monopolbildung und dergleichen: Grundsätze und Praxis – Lizenz für den Machtkampf zwischen den Klassen

Nach außen: In seiner Eigenschaft als ‚Handelsnation‘ korrigiert sich der Staat in seiner antimonopolistischen Wirtschaftspolitik – Im Licht der Monopolkonkurrenz auf den Weltmärkten identifiziert und verwirft der Staat falsche Rücksichtnahmen sozialer Art

§ 27 Die Bedingung für alles: Souveräne Gewalt

Im Innern: Der Staat mit seinen Gesetzen und seinem Haushalt: Nutznießer und Opfer seiner Dienstleistung – Gewaltmonopol, Volk, Leitkultur – Berechtigte soziale Unzufriedenheit und ihre Bewältigung per Demokratie – Politische Bewegungen für Korrekturen nach links und rechts

Nach außen: Der Staat: Nutznießer und Opfer seines Status in der Staatenwelt – Sicherstellungs- & Korrekturbedarf, konkret entfaltet – Krieg

Kredit

§ 4 Der kommerzielle Kredit

Kontinuität und Effektivität produktiver Geldvermehrung als Liquiditätsproblem und dessen Lösung – Das Vertrauen auf kontinuierlichen Geschäftserfolg der Konkurrenten als Quelle benötigter Liquidität, also als Mittel zur Herbeiführung des,antizipierten Geschäftserfolgs – Produktivkraft und Risiko des Vertrauens von Gläubigern wie Schuldnern auf die Geschäfte der ganzen Zunft

§ 10 Leihkapital

Hebel des Wachstums durch Trennung der Ausdehnung der Produktion vom Umschlag des Kapitals – Die Gleichung ‚Kapital = Kredit‘: Das zweiseitige Geschäft mit Schulden – Tücken der Kooperation zwischen industriellem und Bankkapital – Das Umlaufmittel: Vom Geld- zum Kreditzeichen

§ 16 Macht und Ohnmacht des Kredits in der Konkurrenz um Konkurrenzfähigkeit

Notwendigkeit und Funktion des Kredits im Konkurrenzkampf der kapitalistischen Produzenten um gesteigerte Kapitalproduktivität – Der spekulative Alltag in der Entwicklung der Produktivkräfte: Regie des Kreditgewerbes über eine Konkurrenz, die Auslese bewirkt. Konkurs & Bankrott

§ 22 Die Verschmelzung von Kapital und Kredit

Um das Bedürfnis nach Kapitalgröße zu verfolgen, braucht es nicht nur wegen solchen staatlichen Zuspruchs keinen Kampf in dem Sinn. Der Kredit tut da bessere Dienste – Die Aktie und ihre Gesellschaft – Die Börse – Das Unternehmen als Spekulationsobjekt; die modernen Fusionen – Kein Ende der Konkurrenz, sondern Vor- und Zusatzveranstaltungen – Statt Verfügung über den Markt Gleichgültigkeit gegen ihn – Krise

§ 28 Der Geldausdruck des Status

Kontrollierter Normalfall und politisches Diktat – die Wahrnehmung des Imperialismus als Diebstahl an Staat und Volk

Staat und Kredit § 5 Die staatliche Betreuung der Konkurrenz, die sich des Kredits bedient: Rechtsschutz für das Eigentum, das durch die Verwendung von Zahlungsversprechen als Geld gefährdet wird

§ 11 Der Staat als Schöpfer eines nationalen Kreditgeldes

Im Innern: Anerkennung und Kontrolle der Verwendung von Schulden als Geld und Kapital durch den Gesetzgeber – Der Staat als „Bank der Banken“ mit „Banknotenmonopol“: Garant des Privatgeschäfts mit Schulden und autonomer Kreditschöpfer – Inflation (1): Notwendiger Kollateralschaden des kreditfinanzierten Wachstums – Sicherstellung der Staatsfinanzen (2): Staatliche Kreditzeichen mit Geldqualität als Quelle staatlicher Verschuldungsfähigkeit; Inflation (2)

Nach außen: Auswärtiger Handel auf Basis eines von Staats wegen autonom geschöpften Kreditgeldes – Die Notenbank sichert die Konvertibilität der Währungen – Die staatliche Zweckbestimmung des grenzüberschreitenden Handels: Masse und Qualität des nationalen Kreditgeldes
 

§ 17 Der Staat als Förderer, Nutzer und Hüter des Kreditsystems

Im Innern: Neue Aufgaben fürs Recht: Trennung von pflichtbewusstem Risiko und Schwindel sowie ordentliche Abwicklung der regelmäßigen Ausnahmen vom gebotenen Wachstum – Staatsschulden für Schutz und Erhaltung eines leistungsfähigen Kreditsystems

Nach außen: „Starke“ oder „schwache“ Währung: Die abstrakte Bilanz der nationalen Weltmarkterfolge und -misserfolge und ihre Bedeutung – Alles für eine „starke“ Währung

§ 23 Der Staat als Finanzmacht

Im Innern: Als politische Gewalt, die ihre Politik mit Geld macht, das Kredit ist und als Kapital fungieren muss, gehört der Staat nicht nur zu den maßgeblichen Freunden und Förderern des Wachstums. Er produziert auch dessen Übermaß und Ausbleiben - Ein „Rückblick“, der noch um seinen Umgang mit der Vergesellschaftung von Kapital auf ständig wachsender Schuldenbasis ergänzt wird, auf seine Werke; die selbstkritische Prüfung, die er angesichts der Krise anstellt, bringt den Staat dazu, nichts anders, aber alles besser zu machen. Von einer Vermeidung von Ausbeutung und Armut, von Konkurrenz und Spekulation, der praktizierten Gleichsetzung von Arbeitsproduktivität mit der des Kapitals etc. ist weit und breit nichts zu sehen

Nach außen: Der über den auswärtigen Handel klug gewordene Staat ist auch schwer dafür zu haben, dass das ultimative Konkurrenzmittel ‚Größe des Kapitals‘ nicht auf den territorialen Betrieb beschränkt bleibt. Internationale Mobilität und Zentralisation des Kapitals müssen sein, wenn die restliche Staatenwelt ihren Dienst an der Geldmacht der Nation ordentlich verrichten soll. Der Geldpatriotismus ergänzt und relativiert den Lokalpatriotismus - Vom Kapitalexport elementaren Typs bis zur globalen Börsenfusion – eine Spekulation, die endgültig auf die Unterwerfung des letzten Erdenwinkels unter die Bedürfnisse des Kapitals gerichtet ist – wird da nichts ausgelassen, was den Staaten geeignet erscheint, den Verwertungsproblemen des Kapitals in ihrem Land entgegenzuwirken; auf Kosten ihrer Konkurrenten ... - ... sodass die Herren des Weltmarkts schließlich zwischen Konkurrenz und Krise kaum mehr einen Unterschied kennen und ‚Globalisierung‘ sagen

§ 29 Das Geld entzweit Staat und Volk

Verwegene Wege zur Harmonie, der nützlichen, beschritten: Nationen und ihre anti-imperialistischen Kurse – die historischen Entgleisungen und ihre Zurückweisung – Welt-Krieg

Ideologien

§ 6 Notwendig falsches Bewusstsein über Geld, Gewinn, Eigentum, Markt und Staat; gewöhnlich sowie wissenschaftlich

Grundmuster der Würdigung die die Einkommensquelle Kapital erfährt: Die Beschwörung von Leistungen, die mit dem Zweck nichts zu tun haben, ihn aber gutheißen – ,Die ‚Schattenseiten‘ als Problem: arm/reich, Verteilung, Knappheit/Maßlosigkeit – Die BWL: Marktwirtschaft als Inventar von Faktoren, mit denen resp. über die ein Unternehmen disponiert, also im Sinne seines „ökonomischen Prinzips“ Entscheidungen zu treffen hat

§ 12 Das Dogma vom Wachstum als gutem Zweck allen Wirtschaftens und als Lösung aller Probleme, die es schafft

„Das Wachstum“ volkstümlich betrachtet: Wachstum ist fein, denn es mehrt alles, was man so braucht – Also ist es gut, wenn auch das Geld arbeitet – Aber schlecht, wenn es Inflation gibt, woran der Staat schuld ist

„Das Wachstum“ wissenschaftlich betrachtet: Die BWL rechnet nach und vor, wie ein Betrieb zu rechnen hat, beim Wachsen – Die VWL schwärmt von I = S – Vom Beitrag des Außenhandels zu Wachstum & Wohlstand

§ 18 Das Nebeneinander von Erfolg & Scheitern, der Standpunkt von wirklichen und imaginierten Opfern & Nutznießern als meinungsbildende Produktivkraft

„Missmanagement“ ist populäre BWL – „Raffendes“ vs. „schaffendes“ Kapital ist nicht totzukriegendes Kulturgut – Was der Staat alles zulässt, gar unterstützt, darf gefragt werden – Dass die Arbeitsplätze woanders landen, ist zu beklagen – Ebenso zu beklagen: der Gesundheitszustand der Umwelt, deren Rettung aber erstens mit der Ökonomie kompatibel ist, zweitens mit der Technik, deren Fortschritt keiner aufhalten will – Unterm Strich: Ethik des Kapitalismus

§ 24 Die ideologische Bewältigung der Krise des Kapitals

Lehren von den Bedingungen des Wachstums, von den Ursachen der Krise, von den entsprechenden Leistungen, die die Politik erbringen muss, von den Tücken der Spekulation, von Schuldigen und Opfern werden von den Akteuren wie der Wissenschaft fast umsonst in Serie gefertigt - Die Krise in der Sicht der VWL: Ein Mandat für die Staatsgewalt zur prophylaktischen wie therapeutischen Schadensbekämpfung - „Globalisierung“ insofern ein schöner Höhepunkt, weil die Nationalkapitalisten den Gebrauch ihrer Macht für den Erfolg ihres Lokal- und Geldpatriotismus zum überlebensnotwendigen Dauerprogramm erklären

§ 30 Gute Geschäfte, Freiheit überall und Politik, die Frieden macht...
Zum Thema

Am Ende von Marx Ableitung des Kapitals und seiner Kreisläufe bleibt der Befund, dass die Zwecke, die die verschiedenen ökonomischen Charaktere dieser Produktionsweise selbstbewusst verfolgen, nicht die Gründe sind, aus denen sie so handeln, wie sie das tun, und dass ihre Beweggründe nicht die Zwecke bestimmen, denen sie tatsächlich zuarbeiten – ein Widerspruch, der wenigen zum Vorteil gereicht, bei den vielen den eigenen Nutzen zunichtemacht.

Systematischer Katalog

Kapitalistischer Reichtum ist keiner, wenn er nicht immerzu wächst. Kapitalistischer Reichtum wächst nicht, wenn er nicht immer stärker wächst. Und alle einschlägigen Fortschritte entwerten und ruinieren zugleich die produktiven Anstrengungen und Leistungen der konkurrierenden Agenten dieses Wachstums. Die Notwendigkeit dieses realen Irrsinns der herrschenden Produktionsweise und seine Folgen für ‚Mensch und Natur‘ werden erklärt im dritten Kapitel der systematischen Darstellung der Konkurrenz der Kapitalisten.

Systematischer Katalog

Wachstum mit den Mitteln gesteigerter Kapitalproduktivität ist ein ewiger Kampf. Es braucht permanent neue Mittel, eine ständige Fortentwicklung der in Apparaten vergegenständlichten Produktivkräfte; Stillstand geht gar nicht. Es ist zugleich ein fortwährender Wegwerfprozess: von Reichtum, der sich nicht mehr als produktiv genug bewährt, wie von Arbeitskräften mit ihren beruflichen Fähigkeiten; von ganzen Industrien und Branchen. Das kapitalistische Geschäftsleben ist keine Perspektive für alle, die es betreiben; und schon gar keine Lebensstellung für die, die die Arbeit machen.

Systematischer Katalog

Der Machtkampf, den die Unternehmen unter- und gegeneinander führen, ist eigener Art. Er wird „Wettbewerb“ genannt, der auf „freien Märkten“ stattfindet, und gilt als Inbegriff wirtschaftlicher Effizienz und größtmöglicher Befriedigung von Bedürfnissen. Die Praxis sieht bekanntlich anders aus: In der wird viel Aufwand dafür getrieben, die lieben Mitbewerber so in die Enge zu treiben, dass sie möglichst vom freien Markt verschwinden.

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Der Markt, nach dem die kapitalistische Produktionsweise von ihren Akteuren wie von ihren Statisten benannt zu werden pflegt, hat bisweilen einen ganz schlechten Ruf. Normalerweise gilt er als das Feld, auf dem Produktion und Bedürfnis in Gestalt von Angebot und Nachfrage wunderbar zwanglos übereinkommen, Gleichgewichtspreise für Versorgung und Fortschritt sorgen, Gewinne und Verluste ganz von selbst gerecht verteilt werden.

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Eine fundierte Kritik an der Darstellung der Krisentheorie von Keynes, die im § 24 unserer bruchstückweise veröffentlichten Ableitung der Konkurrenz der Kapitalisten Platz gefunden hat.

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Es ist vollbracht. Auf der ganzen Welt sind Natur und Mensch zu Produktivkräften des Kapitals hergerichtet. Bis in den letzten Erdenwinkel hinein sind Charaktermasken des Kapitals tätig sowie Massen, die in Abhängigkeit vom Wachstum ihre mehr oder minder nützliche Armut bewältigen. Geschäft und Gewalt wirken unablässig auf die Subsumtion aller Lebensregungen unter das Bedürfnis nach Geldvermehrung hin, die Konkurrenz treibt die maßgeblichen Akteure zur permanenten Reform. Sodass sie immer wieder und überall positive Bedingungen für das unverzichtbare Wachstum vorfinden.

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