Im Juni des Jahres versammeln sich in Hamburg die für den Weltlauf Zuständigen als „G20“, um den prekären Stand ihres Kooperationswillens zu ergründen, zu definieren und per Kommuniqué als „Stand des Vertrauens“ zwischen sich festzuhalten. Die deutsche Regierung präsentiert sich als Gastgeber der erlauchten Versammlung; wie gut sie dieses Amt wahrnimmt, soll die gesamte Nation, am besten die ganze Weltöffentlichkeit mitbekommen und angemessen würdigen. So wird das Treffen zu einem öffentlichen Großereignis: Der Tagungsort wird zur Kulisse für die Feier der Macht, die einfach dazugehört, wenn Staatenlenker sich treffen und sich vor der Welt und dem ansässigen Volk als würdige Verantwortungsträger in Szene setzen, denen die Entscheidungshoheit über die Geschicke der Menschheit auch zusteht, die sie ausüben. Zu diesem öffentlichen Spektakel gehört schon traditionsgemäß, dass sich auch diejenigen einfinden, die Kritik am Treiben der weltpolitischen Macher anzumelden haben und den Gipfel als Gelegenheit sehen, ihren Einspruch welt-öffentlich kundzutun. Das Treffen wird zum Schauplatz von vielerlei Protest: Er reicht vom fröhlich-bunten Vorführen, dass der Globus gar nicht der menschenfeindliche Ort sein müsste, den die Mächtigen zu verantworten haben, weil alternatives Leben möglich ist, bis hin zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Ordnungshütern und auf Krawall gebürsteten Aktivisten.