Der Wirtschaftskrieg wird global und prinzipiell
Ein halbes Jahr nach Beginn des Krieges in der Ukraine bescheinigen die zuständigen Instanzen der Weltwirtschaft einen ausgesprochen schlechten Gesundheitszustand. Der IWF sieht die Welt „am Rande einer globalen Rezession“, und woher dieser unerwünschte Einbruch in der globalen Wirtschaftstätigkeit kommt, ist kein Geheimnis: „Die Inflation und der Krieg in der Ukraine lasten immer schwerer auf der Weltwirtschaft.“ (SZ, 27.7.22) Als maßgebliche Quelle der Teuerung, die inzwischen die meisten Volkswirtschaften ergriffen hat und jede Menge privater und staatlicher Geldrechnungen stört, sind die massiven Steigerungen der Weltmarktpreise für Energie ausgemacht: Die westlichen Weltmächte haben verfügt, dass Russland wegen des Einmarsches in die Ukraine aus dem Weltmarkt ausgeschlossen gehört; als besonders wirkungsvolles Mittel für diesen zerstörerischen Zweck haben sie dessen Haupteinnahmequelle, den Verkauf von Öl und Gas, mit Sanktionen belegt. Diese zerstören – zusammen mit den anderen Sanktionen – jede Menge russisches Geschäft. Und sie produzieren ganz nebenbei auch eine Krisenlage der Weltwirtschaft.
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Systematischer Katalog
Länder & Abkommen
Gliederung
- I. Der Westen produziert eine Weltwirtschaftskrise
- II. Die Verallgemeinerung des Wirtschaftskrieges zur neuen Weltlage rührt an die Grundlage der bisherigen
- Die Europäer komplettieren ihr Sanktionsregime und konkurrieren um die Bewältigung der Folgen
- Die Universalisierung des Sanktionsregimes: Notwendigkeit und Rechtsanspruch westlicher Wirtschaftskriegsführung
- Die Grundlage der Durchschlags- und Überzeugungskraft westlicher Sanktionspolitik: Weltkapitalismus ist Dollarkapitalismus
- Die Reaktionen – berechnendes Mitmachen, Entzug, Opposition – und deren Grundlage: Dollarkapitalismus funktioniert nur als Weltkapitalismus
- Das politische Ringen um die Verallgemeinerung des Wirtschaftskrieges rührt an die wirkliche Grundlage der amerikanischen Weltordnung