Teil 3
Demokratische Faschismustheorie – oder: ,Wie konnte es dazu kommen?‘
Der Faschist verlangt seinem Staat mehr Erfolg ab, als dieser hat. Er führt die Ohnmacht der Nation auf schwerwiegende Versäumnisse der amtierenden Staatsmacht zurück. An deren Stelle will er treten, um durch den ordentlichen Gebrauch aller Instrumente der öffentlichen Gewalt das Volk zu mobilisieren – damit es wieder seiner eigentlichen Bestimmung nachkommt. Unter seiner ordentlichen Führung hat es sich an die Erledigung seiner inneren und äußeren Feinde zu machen, die ihm die faschistischen Staatsretter als Urheber sämtlicher Miß- und Notstände präsentieren. Mit diesem Programm sind die Nationalsozialisten in die Konkurrenz um die Macht eingestiegen, haben sich um Gefolgschaft bemüht und sich durchgesetzt. Wie ihnen das gelungen ist, ist wahrlich kein Rätsel, dem man mit der Frage nach der „Möglichkeit“ des Faschismus auf die Schliche kommen müßte.
Aus dem Buch
Systematischer Katalog
Länder und Abkommen
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Gliederung
- A. Wie es zur Herrschaft der Nazis gekommen ist. Eine sachliche Antwort
- B. Wie passieren konnte, was nicht passieren durfte. Eine rhetorische Frage aus patriotischer Betroffenheit
- C. Wie es zum Unbegreiflichen kam. Die Kunst der sittlich einwandfreien Faschismus-Deutung
- Das Dritte Reich – eine große Hitlerei: Der biographische Ansatz
- Totalitarismus: Der politologische Ansatz
- Weimar, Versailles, Weltwirtschaftskrise und andere gute Gründe für Hitlers Erfolg: Der zeitgeschichtliche Ansatz
- Subjektiver Faktor und nationaler Charakterfehler: Der sozialpsychologische Ansatz
- Dialektik der Aufklärung und biblischer Holocaust: Der philosophisch-theologische Ansatz