Gipfel zum 75-jährigen Bestehen der NATO
NATOisierung des Ukraine-Kriegs und Europäisierung der NATO
Die NATO feiert ihr 75-jähriges Bestehen als Kriegsbündnis und findet, dass sie notwendiger und lebendiger ist als je zuvor. Sie befindet sich zwar gar nicht unmittelbar im Krieg, bezieht aber den Krieg in der Ukraine als „größte Sicherheitskrise seit Generationen“ auf sich. Der gewaltsam geltend gemachte Einspruch Russlands gegen die NATO-Ostausdehnung hat dem Bündnis wieder die einende Feindschaft zurückgegeben, die ihm mit dem Abdanken seines Systemrivalen abhandengekommen war. Und seit zweieinhalb Jahren entfaltet ihr Stellvertreterkrieg in der Ukraine seine Produktivkraft für die Machtpotenzen des Bündnisses, lässt ihr Aufmarschgebiet auf 32 Staaten anwachsen und heizt die Aufrüstungsanstrengungen der Mitglieder an, deren finanzielle Höhe nun endlich mehrheitlich den Bündnisanforderungen entspricht.
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Siehe auch
Systematischer Katalog
Gliederung
- 1. Die NATO übernimmt die Koordination des Ukraine-Kriegs und definiert sich als Garantiemacht gegen einen russischen Sieg
- 2. Die NATO definiert sich als Friedensmacht für Europa und eröffnet Russland die dafür nötige Kriegsfront
- 3. Die Europäisierung der NATO – eine Neudefinition des Verhältnisses der transatlantischen Bündnispartner