Gegen den Nationalismus des neuen Deutschland
"Deutschland!" - das ist übriggeblieben von dem Aufruhr unzufriedener Bürger in der DDR gegen ihre Staatspartei und deren "realen Sozialismus". Die einen kennen gar keine andere Parteilichkeit mehr als die schwarz-rot-goldene; andere halten da vieles für übertrieben und kurzsichtig, ein vereinigtes Groß-Deutschland für problematisch und manches an der alten DDR für erhaltenswert. Vom großen Konsens in der nationalen Sache, vom Vers "Deutschland einig Vaterland", mag sich aber keine politische Kraft in der DDR mehr ausschließen - und im Westen, der schon länger frei ist, ist Politik schon immer für die Nation gemacht worden, und zwar für die erst noch richtig "wieder" herzustellende gesamtdeutsche Großnation. Die "demokratische Revolution" gegen die SED-Herrschaft hat mit dem alten Staatssozialismus aufgeräumt, und kein "menschlicher Sozialismus", keine "ökologische Basisdemokratie", überhaupt kein Wunschtraum der alten DDR-Opposition ist an seine Stelle getreten. Ganz etwas anderes, als die Demonstranten der ersten Stunde sich gedacht haben, hat sich als einzig wirksamer politischer Standpunkt durchgesetzt und eint Ost und West, noch bevor die "Wiedervereinigung" praktisch durchgezogen ist: "Deutschland!"
Aus dem Buch
Systematischer Katalog
Länder und Abkommen
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Gliederung
- Vom Zusammenwirken praktischer Politik mit der Einstellung nützlicher Idioten
- Der deutsche Wahn 1: Von Feindbildern und Feindschaften
- Die nationalen Interessen II: Vom Erobern
- Der deutsche Wahn II: Vom Verbrüdern und seinen Tücken
- Die nationalen Interessen III: Von Staatsaufgaben und dem sozialen Frieden
- Der deutsche Wahn III: Vom Fordern und Mitmachen