Trumps Friedensplan für die Ukraine


Ein sehr dialektisches Angebot an den Selbstbehauptungskampf der russischen Weltmacht

Trumps Einladung zum „Vier-Augen-Gespräch in Alaska“ registriert der russische Präsident mit Genugtuung. Das Treffen selbst ist seine Rehabilitation als Staatsführer einer großen Macht und macht den Haftbefehl, mit dem er vom Internationalen Strafgerichtshof als Kriegsverbrecher verfolgt wird, komplett irrelevant. Vom amerikanischen Gastgeber bekommt Putin jedenfalls keine Vorwürfe à la „Angriffskrieg“ und „Völkerrechtsverletzung“ zu hören. Im Gegenteil, die geistesverwandten Machtmenschen aus Moskau und Washington verstehen einander: Trump sieht es wie Putin, dass ein echter Führer, wenn seinem Staat etwas verwehrt bzw. zugemutet wird, was der sich nach Maßgabe seiner Machtmittel nicht gefallen lassen muss, das Recht, ja die patriotische Pflicht hat, mit seiner Gewalt so weit zu gehen, wie er nur kann, um das Recht seiner Nation durchzusetzen; und dass der Erfolg dabei jede Schlächterei und alle Menschenopfer rechtfertigt. Im Sinn der Gerechtigkeit der größeren Gewalt trifft die Schuld am ersten Großkrieg in Europa nach 1945 eher den Ukrainer Selenskyj ...

Aus der Zeitschrift
Dieser Artikel ist eine Vorabveröffentlichung aus der Zeitschrift GegenStandpunkt 4-25, die am 19.12.2025 erscheint.
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