Jahr 6 der Weltfinanzkrise
Die Krisenkonkurrenz der Euro-Partner tritt in ihr finales Stadium ein

Nach 5 Jahren Finanzkrise und intensiver weltweiter Krisenbewältigungspolitik werden zwischen den Euro-Partnern die kritischen Töne zusehends rauer. Forderungen aus Deutschland und anderen solventen Nationen nach viel mehr Finanzdisziplin in den „Pleitestaaten“ werden inzwischen von einigen Politikern mit Drohungen mit einem Rausschmiss aus der Euro-Zone begleitet. Umgekehrt begleiten die Krisenländer ihre immer dringlichere Forderung nach wirksamer Unterstützung für ihren Kampf gegen ruinöse Zinsen mit heftigen Beschwerden über nationalen Egoismus der bessergestellten Länder, der das Europa-Projekt insge­samt gefährde. Die so vorwurfsvoll angesprochene deutsche Kanzlerin, „aber“ verkündet mehr denn je ihre Entschlossenheit, Finanzhilfen nur unter der Bedingung weitgehender Beschränkungen der nationalen Haus­haltsautonomie der Hilfsempfänger zu gewähren und deren Notlage für einen „Umbau“ der Euro-Zone zu nutzen, der die Finanzen der Partner einem strengen Regime unterwirft. Und so weiter...

Europas Politiker befassen sich also mittlerweile in aller Öffentlichkeit sehr fundamentalistisch mit dem pro­blematischen Verhältnis zwischen gemeinschaftlicher Währung und nationaler Souveränität. Sie streiten mit zunehmender Erbitterung nicht um gegensätzliche Lösungen für Europas Krisenlage, sondern um gegensätz­liche Definitionen der Probleme, die zur Lösung anstehen. Auf ihre Tagesordnung setzen sie damit die nächs­te Eskalation ihrer Krisenkonkurrenz: Die Krisenpolitik der Euro-Macher ist beim definitiven Widerspruch zwischen Konkurrenz der Nationen und Euro-Kredit angelangt.

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Nach fünf Jahren Finanzkrise und intensiver weltweiter Krisenbewältigungspolitik werden zwischen den Euro-Partnern die kritischen Töne zusehends rauer. Forderungen aus Deutschland und anderen solventen Nationen nach viel mehr Finanzdisziplin in den „Pleitestaaten“ werden inzwischen von einigen Politikern mit Drohungen mit einem Rausschmiss aus der Euro-Zone begleitet.

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