8. Kapitel
Perestrojka geglückt - Sowjetunion tot. Und jetzt? Die Selbstzerstörung einer Supermacht und die unheimliche Erbengemeinschaft
Mit der Politik der Perestrojka ziehen die Sowjetführer praktische Konsequenzen aus ihrer Unzufriedenheit mit den materiellen Leistungen ihres Systems. Sie legen ihre Wirtschaft fest auf des Geldverdienen mit freien Preisen. Die komplette Umstellung ihres alten Wirtschaftssystems auf kapitalistische Rechnungsweisen revidiert die Staatsräson und zerstört die Produktivkräfte der ehemals sozialistischen Nation. Durch die Selbstentmachtung der KPdSU führen sie die Zerstörung der Staatsmacht herbei. Die Sowjetunion löst sich auf in die GUS.
Aus dem Buch
1992, 2024 | 416 Seiten |
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Länder und Abkommen
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Gliederung
- Das Ende. Eine kurze Chronologie
- Der „Putsch“ und die Folgen
- Wie alles anfing:Perestrojka – Unzufriedenheit mit dem Erreichten als neues Partei- und Staatsprogramm
- Glasnost: Beschwerden und Besserungswünsche als Therapie aller Mängel
- Der Erfolg des Aufrufs zu produktiver Unzufriedenheit: Lauter Interessensgegensätze – ignoriert, ins Recht gesetzt, also angestachelt
- Kurzer notwendiger Rückblick auf die „klassische“ Lebenslüge des realen Sozialismus
- Nochmal: Der notwendige Mißerfolg des Versuchs, jede Unzufriedenheit ins Recht zu setzen, um sie in die Pflicht zu nehmen
- Die Logik der Radikalisierung des zersetzenden Reformkurses
- Umgestaltung der Wirtschaft:Der ruinöse Wunsch der sozialistischen Staatsgewalt nach abstraktem Reichtum
- Das neue Verhältnis der Staatsmacht zu ihrer materiellen Basis: Absahnen statt Planen
- Der verlorengegebene Systemvergleich
- Das neue oberste Staatsbedürfnis: Abstrakter Reichtum wie im Westen
- Der gewaltsame Versuch, ein Wirtschaftssystem komplett auszuwechseln
- Das notwendige Ergebnis: Der wirkliche, nicht der gewünschte Kapitalismus
- Der kapitalistische Sinn des ökonomischen Ruins: „Gehe zurück auf ‚Los‘!“
- Umgestaltung der Staatsmacht:Von der Selbstentmachtung der Partei zur Zerstörung des Staates
- Die Freiheit zu opponieren: Ein Freiraum für unbefriedigte Machthaber
- Vom Präsidenten bis ganz unten: Freisetzung der Staatsgewalt von der Parteikontrolle
- Die Schaffung und Mobilisierung eines beleidigten Nationalismus gegen die zentrale Parteiherrschaft
- Der staatszerstörende Kampf der Republiken um Autonomie
- Die Selbstzerstörung der Machtzentrale des Sowjetstaats
- Die Hinterlassenschaft:„Gemeinschaft Unabhängiger Staaten“ – Weder Gemeinschaft noch Staaten in dem Sinn. Aber unabhängig – außer vom Westen.
- Das Volk: staatsbürgerlich und ökonomisch neu sortiert
- Die neue Marktwirtschaft: Warten auf den Aufschwung, Schlußverkauf und Spekulation ohne Wert
- Die kapitalistische Perspektive für Rußland & Co: Rohstoffe für Schulden, sonst nichts
- Politik mit geerbten Waffen und der Streit um die Erbschaft
- Die politische GUS-Hilfe des Westens: Entmachten, das Chaos Kontrollieren, Entscheidungen Offenhalten
Konkordanz
Aus GegenStandpunkt 1-92