II. Die Entstehung der modernen VWL
Die Lehre vom subjektiven Wert
"Mit der neuen vom Grenznutzen ausgehenden Theorie wurde das Lehrgebäude der Nationalökonomie auf neue Fundamente gestellt und die subjektivistische Wertlehre begründet. Die Grenznutzenschule hat die bis dahin fast allein das Feld beherrschende Wert- und Preislehre der klassischen Nationalökonomie abgelöst und die Werke von A. Smith bis J. St. Mill und K. Marx in die älteren Abteilungen der Bibliotheken verwiesen. Nur die überzeugten Marxisten haben diese Entwicklung nicht mitgemacht." (HÄUSER, VWL-Funkkolleg, S. 152)
Nachweislich unabhängig voneinander haben ab ungefähr 1870 in kurzem Zeitraum Stanley Jevons in England, Carl Menger in Wien und Leon Walras in der französischen Schweiz diese fundamentale Umstellung vorgenommen und dabei Prinzipien einer Lehre noch einmal erfunden, die ein damals völlig vergessener Heinrich Gossen 30 Jahre vorher, von der wissenschaftlichen Gemeinde ignoriert, aufgestellt hatte. 1840 scheint das Bedürfnis nach einer "subjektivistischen Wertlehre" gering gewesen zu sein, 1870 so drängend, daß sie gewissermaßen jeder Ökonom für sich erstellen konnte und mußte.
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Systematischer Katalog
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Gliederung
- 1. Das politische Bedürfnis nach einer neuen Wirtschaftswissenschaft
- 2. Der Angriff auf die Arbeitswertlehre
- 3. Marktwirtschaft - dem Menschen zuliebe: Die psychologische "Ableitung'' des Tauschhandels
- 4. Der seelische Markt und die Konkurrenz der Bedürfnisse
- 5. Fazit: Die Marktwirtschaft ist, wie sie ist