I. Die Basis des Kreditsystems: Von der Kunst des Geldverleihens
Das Finanzgewerbe ist keine Branche wie jede andere. Jede öffentliche Stimme, jedes Lehrbuch der Ökonomie, der Gesetzgeber selbst billigt ihm eine Sonderstellung im Getriebe des Kapitalismus zu: eine übergeordnete Bedeutung in der Konkurrenz der verschiedenen Geschäftszweige. Diese Bedeutung erwächst ihm aus der Eigenart der Geschäfte, denen es sich widmet. Sie beruht auf der Besonderheit der Ware, die Geldhäuser anzubieten haben; mithin auf den Bedürfnissen, die diese bedienen und auszunutzen verstehen.
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Systematischer Katalog
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Gliederung
- 1. Der notorische Geldmangel der kapitalistischen Geschäftswelt und seine Bewältigung und Ausnutzung durch die erste Grundgleichung des Finanzkapitals: Geld wird als Kapital zur Ware und dadurch selber Geldkapital
- a) Die Bedarfslage
- Zusatz
- b) Der Geschäftsartikel
- Kleiner Exkurs zum Begriff des Eigentums
- Zusatz
- c) Der Ertrag
- 2. Die Schöpfung von Kredit und Geld durch die zweite Grundgleichung des Bankgewerbes: Schulden fungieren als Kapital und stiften Zahlungsfähigkeit
- a) Der Zirkel der Kreditschöpfung
- Zusatz
- b) Das Umlaufmittel unter dem modernen Kreditsystem
- c) Konkurrenz und Einheit der Geschäftswelt im Kredit
- 3. Das andauernde Bemühen um die Stiftung von Sicherheit im Kreditgeschäft vermittels der dritten Grundgleichung des Finanzgewerbes: Liquidität schafft Vertrauen, Vertrauen schafft Liquidität
- a) Das Risiko
- b) Die notwendige Inszenierung von Sicherheit: Liquiditätsmanagement und ‚Interbankenmarkt‘
- c) Produktivkraft und Schranken des Geschäftsmittels ‚Vertrauen‘
- 4. Die Beglaubigung der Kredit- und Geldschöpfung des Finanzkapitals durch die Gleichung, die die Staatsgewalt als ‚Bank der Banken‘ den drei anderen hinzufügt: Was im Zahlungsverkehr der Kreditinstitute wie Geld funktioniert, ist ein vollwertiger Ersatz für die gesetzliche Geld-‚Ware‘