Aus der Reihe „Was Deutschland bewegt“
K. Reiche: Eine Top-Besetzung für das Wirtschaftsministerium

Das Ministerium ist bei K. Reiche mit ihrer Werbung für „Wachstum“ auf jeden Fall in guten Händen. Es mag zwar den Anschein haben, dass die neue Chefin ihr Publikum für bescheuert hält: Ihr ist offenbar keine Analogie zu albern oder abseitig, um als Werbeargument dafür zu taugen, dass es bei Wirtschaft um Wachstum gehen muss und der Staat seinen Beitrag zu leisten hat. Womöglich lässt sich dem Bemühen der Fachfrau entnehmen, dass es gar nicht geht, für einen Wirtschaftserfolg namens Wachstum vernünftig zu argumentieren. Wie auch? Immerhin geht schon aus den kurzen Andeutungen der Ministerin hervor, dass diese Sorte Wirtschaftserfolg an keinem einzigen konkreten Bedarf Maß nimmt, sondern einem abstrakten, maßlosen Imperativ gehorcht. So ist es ja auch wirklich mit dem Wachstum: Aus Geld mehr Geld machen – davon wird bei uns die Arbeit und die Erfüllung von jedem konkreten Bedarf tatsächlich abhängig gemacht; dafür wird beides in Anspruch genommen. Sollte man dafür von der Ministerin ernsthaft ein vernünftiges Argument erwarten?

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