Aus der Reihe „Was Deutschland bewegt“
Chronik des Corona-Wahljahres 2021
II. Zwei Landtagswahlen – ein Ergebnis
In Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz, in Grün und Rot, männlich und weiblich, also ganz divers, ein und dasselbe Ergebnis: Eine gesittete Wählerschaft teilt sich ihre Millionen freier Voten punktgenau so ein, dass die amtierende Herrschaft gerade so gewinnt.
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Chronik des Corona-Wahljahres 2021
II. Zwei Landtagswahlen – ein Ergebnis
Nämlich wieder einmal, in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz, in Grün und Rot, männlich und weiblich, also ganz divers, ein und dasselbe: Eine gesittete Wählerschaft teilt sich ihre Millionen freier Voten aus unerforschlichen statistischen Gründen, immerhin hilfreich angeleitet durch Serien von Meinungsumfragen, punktgenau so ein, dass die amtierende Herrschaft gerade so gewinnt. Wenn es anders ausgeht, dann hat das zuständige Kollektivsubjekt, ‚der Wähler‘, sich nicht richtig regiert gefühlt. Was in Notstandszeiten, egal ob wirklichen oder bloß ausgerufenen – ausgerufen werden sie vor der Wahl von den Regierenden eigentlich immer –, allemal bedeutet: Sie finden, zu wenig regiert worden zu sein. Das ist den beiden Landeseltern in Deutschlands Südwesten nicht passiert. Die maßgeblichen Chefs waren in ihrer Eigenschaft als tonangebende Figuren hinreichend präsent und auffällig.
Dieser Triumph des Amtsbonus wäre für die regierende C-Gruppe im Bund ein verheißungsvoller Einstieg ins Bundestagswahljahr gewesen, wenn die amtierende Kanzlerin ihre Partei und ihre möglichen parteieigenen Nachfolger nicht in die peinliche Rolle einer Ansammlung von ‚lahmen Enten‘ abgedrängt hätte. Aber das ist ein Thema für ein anderes Kapitel.