Aus der Reihe „Chronik - kein Kommentar!“
Spare in der Not, dann faste in der Zeit
„Die jahrelange Lohnzurückhaltung war schmerzhaft, doch hat sie geholfen, die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Auch deshalb ist Deutschland so überraschend gut durch die Rezession gekommen.“ Jetzt gibt es einen „Aufschwung, der den Unternehmen Rekordgewinne und der Börse Kursrekorde beschert,“ und schon „blickt die Europäische Zentralbank argwöhnisch auf die Lohnentwicklung...“ (FAZ, 30.4.11)
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Spare in der Not, dann faste in der Zeit
„Die jahrelange Lohnzurückhaltung war schmerzhaft, doch hat sie geholfen, die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Auch deshalb ist Deutschland so überraschend gut durch die Rezession gekommen.“ Jetzt gibt es einen „Aufschwung, der den Unternehmen Rekordgewinne und der Börse Kursrekorde beschert,“ und schon „blickt die Europäische Zentralbank argwöhnisch auf die Lohnentwicklung. Je höher die Inflation klettert – aktuell auf 2,8 Prozent –, desto entschlossener muss sie einschreiten, um eine Lohn-Preis-Spirale schon im Ansatz zu stoppen. Verfestigt sich die Inflation, würden darunter alle leiden, gerade die Bezieher kleinerer Einkommen. Deshalb ist es richtig, den Spielraum für Lohnerhöhung auch im Aufschwung weiterhin maßvoll zu nutzen.“ (FAZ, 30.4.11)
Merke: Proleten haben umso mehr von ihrem Lohn, je weniger sie davon haben. Wenn sie ohne Rücksicht auf die Folgen den Lohn forderten, den sie brauchen, dann schadeten gerade die Bezieher von zu kleinen Einkommen sich bloß selbst. Was natürlich dafür spricht, alle Kalkulationen der Gegenseite zu berücksichtigen und mit einem „kräftigen Schluck aus der Pulle“ lieber zu warten, bis sowohl der Abschwung als auch der Aufschwung vorbei sind.