Aus der Reihe „Chronik - kein Kommentar!“
Fortschritte europäischer Innenansicht:
Kritische Beobachtung der italienischen Parlamentswahlen aus der Perspektive der europäischen Konkurrenten
In Italien finden Wahlen statt. Ein Sieg der „casa delle libertà“ – einem Mitte-Rechts-Bündnis, bestehend aus Berlusconis „Forza Italia“, der „Alleanza Nazionale“ sowie der „Lega Nord“ zeichnet sich ab. Das restliche Europa – allen voran und bevor kritische Stellungnahmen seitens der europäischen Regierungen überhaupt vorliegen: das Medienwesen der europäischen Konkurrenzmächte – macht sich an die Wahrnehmung seiner „Aufsichtspflicht“ über das italienische Wählervotum.
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Fortschritte europäischer
Innenansicht:
Kritische Beobachtung der
italienischen Parlamentswahlen aus der Perspektive der
europäischen Konkurrenten
In Italien finden Wahlen statt. Ein Sieg der „casa delle
libertà“ – einem Mitte-Rechts-Bündnis, bestehend aus
Berlusconis „Forza Italia“, der „Alleanza Nazionale“
sowie der „Lega Nord“ zeichnet sich ab. Das restliche
Europa – allen voran und bevor kritische Stellungnahmen
seitens der europäischen Regierungen überhaupt vorliegen:
das Medienwesen der europäischen Konkurrenzmächte – macht
sich an die Wahrnehmung seiner „Aufsichtspflicht“ über
das italienische Wählervotum. Die europäische
Öffentlichkeit ist offenbar sehr inspiriert von der
innereuropäischen Einmischung in den österreichischen
Regierungswechsel und sieht sich durch den europäischen
Rechtsfortschritt des Nizza-Vertrages, der einen
„Sanktionsmechanismus“ vorsieht gegen ein
EU-Mitgliedsland, das gegen „EU-Recht oder europäische
Werte verstößt“, in ihrem angemaßten Einmischungsrecht
sehr bestätigt: Entspricht der Mann den hohen Maßstäben
europakompatiblen Regierens, sprich: werden die künftigen
Machthaber Italiens den europafreundlichen Kurs der
bisherigen Regierung fortsetzen
, oder sind
antieuropäische Ressentiments
(FAZ) zu erwarten?
1. Will man den wachsamen deutschen
Wahlgutachtern Glauben schenken, verstößt der neue
italienische Ministerpräsident gegen ziemlich
fundamentale Gebote einer anständigen demokratischen
Machtausübung: Ein Premier, der die größten privaten
Fernsehsender kontrolliert – wo er seine unglaubliche
Selbstinszenierung betreibt –, über ein gewaltiges
Wirtschaftsimperium verfügt und in etliche Strafprozesse
verwickelt ist, disqualifiziere sich für den Posten
des Regierungschefs
(FAZ), wäre in jedem anderen
europäischen Land als Politiker indiskutabel
(Spiegel), oder auf Englisch:
is unfit to lead Italy
. (Economist)
Wieso das: Was ist der Unterschied zwischen einem „Medienkanzler“ Schröder, der sich seinen siegreichen Wahlkampf „medienwirksam“ und „kostenintensiv“ von professionellen Verkaufsstrategen hat inszenieren lassen – und einem „Medienzar“ Berlusconi, der das Gleiche von seinen hauseigenen Medien erledigen lässt? Wieso hat man es im einen Fall mit einem „Mediengenie“ zu tun, das sich die „Meinungsführerschaft“ zu erobern und sichern weiß, im anderen aber mit einem „Medienautokraten“ oder „Medienoligarchen“? Warum werden Demokraten, die den souveränen Umgang mit den Medien zu den unerlässlichen Fähigkeiten eines Politikers zählen, bei den Methoden, „Medienmacht“ zu erlangen, geschmäcklerisch? Zum Vorwurf, Berlusconi besitze zu viel wirtschaftliche Macht: Stehen nicht erfolgreiche Unternehmer, gerade zu Zeiten, wo sich Politik als effektives Management einer „Deutschland AG“ oder eben „impresa italiana“ versteht, als „Männer mit Dynamik“ und erwiesenen Macherqualitäten – keine „Parteifunktionäre“ – in Europa hoch im Kurs? Wechseln da nicht auch Industriebosse wie Wirtschaftsminister Müller in die Politik? Und erst recht im Musterland der Demokratie, den USA, wo die Besetzung von Regierungsämtern mit Leuten aus der Wall Street und dem big business regelrecht zum guten Ton gehört? Ein bisschen treuhänderische Verwaltung seines Mammons dürfte Berlusconi, während er seines Amtes waltet, sicher auch noch hinbekommen. Und seit wann schließlich disqualifiziert sich ein Mann, der in einem Filz aus Geld und Politik Karriere gemacht und sich auch noch gegen alle Versuche der Justiz und politischen Konkurrenz, ihn zu demontieren, erfolgreich behauptet hat, also über erstklassige Durchsetzungskraft verfügt, zur Führung eines demokratischen Landes?
Auch als Oppositionspolitiker, die sich um die
Regierungsmacht bewerben, weisen Berlusconi und seine
Koalitionspartner keinerlei demokratische Abweichungen
auf: Der Mann ist – im schönsten Einvernehmen mit der
bisherigen Mitte-Links-Regierung – ausgesprochen
unzufrieden mit dem politischen und ökonomischen Gewicht
des Landes in Europa – wofür er als konstruktiver
Oppositionspolitiker berufsgemäß die amtierende Regierung
verantwortlich macht: Italien hat es der Linken zu
verdanken, dass es Letzter in Europa ist
. Also
verspricht er seinem Volk, die Staatsmacht dafür
einzusetzen, die Position des Landes in Europa zu
verbessern: la competitività in Europa è la priorità
delle priorità
.
Und wie für jeden demokratischen Politiker, so ist es auch für Berlusconi keine Frage, dass nur ein Mann seines Formats der geeignete „Leader“ ist, der dem Land die „Rückkehr zu alter römischer Stärke“ verbürgen kann. Den stichhaltigen Beweis dafür – und auch in dieser Hinsicht hält sich Berlusconi voll und ganz an demokratische Sitten – liefert seine Biographie, „una storia italiana“, der der Wähler glaubhaft entnehmen kann, dass Berlusconi „noch immer geschafft hat, was er wollte“. Und genau dies, von der „Erfolgsstory“ auf den „Erfolgstypen“ zu schließen, dem Führungskraft und Durchsetzungsvermögen im Charakter einbeschrieben sind, legt ja wohl jeder Konkurrent um die Regierungsmacht seinen Wählern als das Argument vor, das sie für ihn einnehmen soll.
Was das „Programm“ des „Hauses der Freiheiten“ betrifft, so sind in dem auch nur die stinknormalen, so oder so auf der Tagesordnung jedes europäischen Landes stehenden „Themen“ zu finden, wenn es gilt, Wähler zu ködern:
„Würdigere Pensionen, sicherere Innenstädte und vor allem: weniger Steuern für alle – solche Banalitäten muss man sich erst mal plakatieren trauen.“ (Die Welt)
Außer solchen Banalitäten verspricht Berlusconi noch 1,5 Millionen Arbeitsplätze, Infrastrukturmaßnahmen sowie einen „Investitionsplan“, um den zurückgebliebenen Süden an Europa heranzuführen – auch das kennt man von hier, den berühmten Chefsachen „Osten“ und „Arbeitslosigkeit“.
Und dann wollen die öffentlichen Experten sich auch nicht
von Warnungen, die seine „rechtsextremen“ Bündnispartner
betreffen, zurückhalten: „Alarmiert“ ist Deutschlands
Öffentlichkeit wegen der „abstoßenden Töne“ der
Bündnispartner AN und Lega Nord – die „Rechtspopulisten“
und „(Post-)Neofaschisten“, die gegen Ausländer zu
Felde ziehen und diese für Kriminalität und Moralverlust
im Lande verantwortlich machen
: Die Rechtsparteien
haben noch deutlicher als Berlusconis Forza Italia darauf
abgehoben, dass erwünschte Einwanderung erwünscht,
illegale aber illegal ist. Auf diesem intellektuellen
Niveau fand fast der gesamte Wahlkampf statt
.
So tönen Journalisten, die ansonsten die intellektuellen Glanzleistungen deutscher Politiker, die darauf bestehen, dass nützliche Einwanderung nützlich sei, unnütze aber nicht stattzufinden hat, voll unterschreiben. Verlangt nicht Deutschland für gewöhnlich mehr Sicherheit von Italien vor der illegalen Ausländerschwemme, die über die Adria kommt?
Und dann noch die „europakritischen Töne“ eines Bossi,
der doch glatt, wenn in Berlin oder Paris über die
Zukunft diskutiert wird
(Spiegel), einen „neostalinistischen
Plan“ zur Schaffung einer „Sowjetunion Europa“ wittert.
Gelten nicht hierzulande Beschwerden über einen
„Superstaat Europa“ oder eine „übermächtige Brüsseler
Zentrale“ als allerverständlichste Ängste der Bürger vor
dem Verlust nationaler Kompetenzen?
2. Einmal ehrlich betrachtet, ist
an der zukünftigen italienischen Regierungsmannschaft
also nichts demokratisch Regelwidriges zu entdecken.
Warum bekommen dann aber sämtliche Attribute, die
hierzulande die Befähigung eines Politikers zur
Machtausübung unterstreichen, bei Berlusconi und seinen
Koalitionären ein Minuszeichen? Was begründet das
Misstrauen der strengen Anwälte europakonformen
Regierens, wenn Berlusconi und seine Leute genau so
auftreten, wie es die deutsche Öffentlichkeit von ihren
Politikern sowieso immer und in vergleichbarer Lage – man
stelle sich vor, Deutschland befände sich in Europa nicht
an vorderster Front, wäre gar „von Abstiegsängsten
geplagt“ – erst recht fordern würde? Anscheinend genau
das: Dass aus Italien anspruchsvolle Töne zu vernehmen
sind, deren Stoßrichtung den deutschen Europarichtern nur
allzu vertraut und selbstverständlich ist, gerade
deswegen Italien aber nicht anstehen. Denn Deutschland
ist zufrieden mit der Stellung Italiens in Europa, eine
grundsätzliche Änderung der italienischen Politik, die
auf mehr Gewicht dieses Landes in Europa dringt, hat man
sich in Berlin nicht bestellt. Das sehen diejenigen, die
im Namen des deutschen Interesses in den Medien
herumeifern, genauso wie dessen offizielle Repräsentanten
– nur können sie ihre Bedenken unbefangener und
diplomatisch rücksichtsloser zum Ausdruck bringen.
Deswegen wollen sie das Bedürfnis des italienischen
Wählers nach einem „Wechsel“ überhaupt nicht verstehen
können – weil es aus deutscher Optik eben keinen Grund
dafür gibt. Und deswegen macht schon der wahlkämpferische
Impetus des „Cavaliere“, der „den gesamten Staat erneuern
will“, die 4. Gewalt in Deutschland hellhörig: Der
Verdacht stellt sich ein, dass hinter der Polemik gegen
die amtierende Regierung „im Reich der Worte“ womöglich
mehr steckt als das übliche und dann verzeihliche „bloße
Wahlkampfgetöse“. Zum Schluss kündigen sich mit dem
„italienischen Wunder“, das der Mann verspricht,
tatsächlich Korrekturen an der bisherigen italienischen
Politik an, mit denen das Land mehr für Italien in Europa
herausholen möchte, als ihm aus deutscheuropäischer Sicht
zusteht! Deswegen gibt der „Argwohn“ eines
Berlusconi-Beraters, der deutsche Kanzler wolle aus
Europa eine Kopie Deutschlands machen
, umgekehrt
Anlass zu Misstrauen gegen diesen Mann.
Das sind die wirklichen Bedenken, die sich hinter der demokratieidealistisch vorgetragenen Sorge um sauberes Regieren und Rechtsstaatlichkeit in Italien verbergen. In der Pose des unparteiischen, europäischen Wächters über demokratische Grundwerte wird die nationale Politik der Mitgliedsstaaten Europas überprüft – nach der eindeutigen Maßgabe, dass die eigenen Ansprüche an ein zum nationalen Vorteil ausgestaltetes europäisches Einigungswerk alle Mal legitim und deswegen europakonform, die gleich gelagerten Anstrengungen der anderen dagegen antieuropäische „Rückschläge“ eines überzogenen, in Europa nicht mehr zulässigen Nationalismus darstellen. Und wer in diesen Verdacht gerät, macht sich bei den demokratischen Oberlehrern auch als Demokrat verdächtig.
3. Zwar wird so der Standpunkt
europäischer „Innenpolitik“ immer mehr zur
Selbstverständlichkeit: Jede Wahlentscheidung in einem
EU-Mitgliedsland unterliegt der Kontrolle der übrigen –
und da natürlich in erster Linie der maßgeblichen –
Staaten Europas. Aber so direkt will das keiner sagen.
Das Missfallen an den innereuropäischen Ambitionen der
anderen drückt sich deswegen immer im Namen eines
Verstoßes gegen den demokratischen und humanistischen
europäischen Wertekanon aus. So wird die für notwendig
befundene Rechtsaufsicht über den Nationalismus der
anderen, zu der sich die EU im Nizza-Vertrag ermächtigt
hat, von deren bestimmenden Mitgliedern wahrgenommen und
der Standpunkt eines Europa, das in allen seinen
Fortschritten mit einem Machtzuwachs der eigenen Nation
zusammenzufallen hat, geltend gemacht. Von diesem
Anspruch her werden Wahlen im europäischen Ausland der
Prüfung unterzogen, ob mit ihnen nicht Weichen gestellt
werden für eine auswärtige Europapolitik, die den eigenen
Berechnungen in die Quere kommt. Die entscheidende Frage
lautet: Bleiben die Italiener die treuen
Alliierten
, die sie noch bis neulich beim „brisanten“
EU-Gipfel in Nizza waren, so dass immer, wenn es zum
Schwur kommt, die Italiener mit uns auf einer Linie
sind
(deutscher
Italien-Botschafter)?
Dabei reicht der bloße Verdacht, Italien könnte von deutsch definierten Rechten in Europa abweichen, dass die öffentlichen Vordenker Europas für Strafmaßnahmen plädieren – um jedes Risiko auszuschließen am besten schon mal „präventiv“ und „zur Abschreckung“:
„Man wollte (im Fall Österreich) ein Signal setzen gegen Nationalismus und Ausländerfeindlichkeit. Gelte der Gleichheitsgrundsatz, müsste man genauso gegen Italien vorgehen.“ (SZ)
Gleichzeitig wird den öffentlichen Eingreifphantasien von der Politik mitgeteilt: „Sanktionen wird es nicht geben“. Das zwingt auch die Journalisten zu „Realismus“, und sie erklären sich und ihren Lesern, wieso Sanktionen – obwohl im Grunde genommen angezeigt – nicht machbar bzw. inopportun sind: Italien ist als „Kernland“ der EU im Gegensatz zu Österreich ein „zu großes Land“, um „schlecht behandelt zu werden“. Daher gibt es ein „Dilemma Berlusconi“:
„Die Osterweiterung erfordert Straffung des politischen Managements in Brüssel… Europas schnelle Eingreiftruppe wird eine zitternde Trompete, wenn nicht einheitlicher Wille sie leitet. Dass es dem Euro gut tut, wenn die EU politisch nicht miteinander redet, kann nur glauben, wer Märkte und Menschen ignoriert… Die quälenden Reformdebatten der EU, die geführt werden, können nicht vorankommen, wenn sich ein großes – oder kleines Land – querstellt. Wie will man aber von einem Land, das zur Besserung und Bewährung in die Ecke gestellt wird, erwarten, dass es seinen Vetoanspruch preisgibt… Europa kann es sich nicht leisten, sich selbst zu blockieren.“ (Die Welt)
Mehr Europa ist dringend geboten, will man der ökonomischen und politischen Supermacht Amerika Paroli bieten. Ein Mehr an gemeinsamem europäischen Willen ist aber nur zu haben, wenn sich die übrigen – nun einmal souveränen und mit Vetorecht ausgestatteten – EU-Staaten dazu bereit erklären. Die anderen müssen der verlangten Unterordnung unter den europäischen Gesamtwillen, wie er sich nach Lage der „europäischen Machtstrukturen“ definiert, immer noch zustimmen. Und um das zu erreichen, ist eine offen praktizierte Zurückweisung der nationalen Interessen der anderen nicht nur nicht so ohne weiteres möglich, sondern auch womöglich kontraproduktiv: Sie stachelt deren nationale Unzufriedenheit, auf die man keine Rücksicht nehmen will, nur unnötig an. In diesem Sinne macht es sich auch gut, dass die medialen Politikaufseher an Berlusconi hauptsächlich seine rechtslastigen Koalitionäre inkriminieren. Das eröffnet nämlich die Freiheit, nach Bedarf den diplomatisch zweckmäßigen Ton zu treffen: Man kann ihn verurteilen, weil er solche Partner hat und deswegen auch so einer ist, oder die Legitimität der italienischen Regierung in Zweifel ziehen, indem man „nur“ seine europauntauglichen Bündnispartner kritisiert.
4. Nach gelaufener Wahl findet der
Standpunkt, dass nationale Wahlen als Fall „europäischer
Innenpolitik“ zu handhaben sind, seine konsequente
Fortsetzung. Der Kanzler drückt durch seine Verweigerung
der üblichen Gratulation an den Wahlsieger Deutschlands
Vorbehalte aus und kündigt an, die italienische Regierung
von nun an „an ihren Taten zu messen“ – auch dafür steht
die politisierte öffentliche Meinung bei Fuß. Und die
gewählte Regierung steht jetzt wirklich und offiziell auf
dem Prüfstand der europäischen „Nachbarn“, die sie
genau beobachten
und deren Vertrauen sie sich
durch konstruktive Beteiligung am EU-Prozess
erst
einmal verdienen muss. Ihre 1. Bewährungsprobe hat sie
bei der Bildung der Regierung zu bestehen. Noten werden
verteilt für die Besetzung der wichtigen Posten, weil
davon Signale ausgehen: Außenminister wird ein Exdirektor
der Welthandelsorganisation, eine Person nicht aus dem
üblichen Politbetrieb
, was gegen eine radikale
Wende in der italienischen Europapolitik spricht
; der
Kandidat für Wirtschaft, Finanzen und Haushalt ist ein
ehemaliger EU-Kommissar, also ein renommierter
Experte
, der die kühnen Verheißungen seines
Vormannes
in der Steuerpolitik von der Prüfung der
Staatskonten
abhängig zu machen verspricht; der
designierte Verteidigungsminister gilt als
Euroskeptiker
, bei dem nicht auszuschließen ist, dass
er zu viel Nähe zu Amerika in der
Sicherheitspolitik
sucht; der Einfluss der
unberechenbaren
und aufrührerischen
Kräfte
der Rechtskoalition auf die Regierung ist aufgrund des
Wahlergebnisses erstens gering; zweitens sind sie
erfolgreich in die Regierungsverantwortung
eingebunden
, also gezähmt
; usf.
Berlusconi hat eine Regierung zu präsentieren, die ihre
Hausaufgaben innerhalb der Europäischen Gemeinschaft
erledigt
: Einhaltung der Stabilitätskriterien
;
Fortsetzung des Sparkurses
, also entsprechend
maßvolle Pflege des italienischen Standorts; gleichzeitig
ist die dringend notwendige Modernisierung
Italiens
fortzuführen. Beim „Großprojekt“ der
Erweiterung der EU wäre Berlusconi gut beraten
,
„er bliebe auf Kurs und nährte nicht mit
missverständlichen Andeutungen (eines Beharrens auf
weiterer Regionalförderung) den Verdacht mangelnder
Europaverträglichkeit“. (FAZ)
Dafür wiederum kann die neue italienische Regierung nicht „stark und stabil“ genug sein.